Großregion: Namenssuche für die Katz'

SAARBRÜCKEN. (red) Schlag ins Gesicht: 3000 Bürger haben sich vergeblich an der von der saarländischen Staatskanzlei mit großem Brimborium veranstalteten Namenssuche für die Großregion beteiligt. Es bleibt alles beim Alten. Der Gipfel der Region wird heute aller Voraussicht nach beschließen, den Namen "Saar-Lor-Lux" beizubehalten.

Die Großregion wird wohl auch künftig "Saar-Lor-Lux" heißen. Dies erklärten der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und der Präfekt der Region Lothringen, Bernard Hagelsteen, übereinstimmend gegenüber unserer Zeitung. "Wichtiger als der Name ist, dass wir in der Sache etwas erreichen", meinte Beck. "Lassen wir es doch, wie es ist." Hagelsteen sagte: "Ich glaube, dass Saar-Lor-Lux den Kern der Großregion gut widerspiegelt." Über die Namensfrage wird heute beim 7. Saar-Lor-Lux-Gipfel in Saarbrücken beraten.Die Beibehaltung der bisherigen Bezeichnung, die in voller Länge "Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz-Wallonien" lautet, ist bereits die zweite Enttäuschung für die 3000 Bürger - 750 davon aus der Region Trier - die sich im Mai und Juni 2002 an dem von der Staatskanzlei des Saarlandes initiierten Wettbewerb zur Suche nach einer Bezeichnung für die Großregion beteiligten. Ende des Jahres hatte bereits die Nachricht für Unmut gesorgt, Kurt Beck und sein saarländischer Kollege Peter Müller hätten sich bei einem Kamingespräch auf den Namen "Maas-Mosel-Saar" geeinigt und damit den Wettbewerb außer Kraft gesetzt. Auch gegen den Namen selbst regte sich heftiger Widerstand. Er sei "nicht sexy genug", erklärte etwa der Pressechef der Luxemburger Regierung, Mil Jung, und kritisierte, die Ausschreibung des Namenswettbewerbs sei ein Alleingang der Saarländer gewesen. Weitere Panne: In Lothringen wurde die von Saarbrücken aus mit riesigem Aufwand betriebene Suche offenbar schlicht ignoriert. Präfekt Hagelsteen gestand unserer Zeitung, die Diskussion um den Namen nicht verfolgt zu haben. "In den lothringischen Zeitungen war über die Namenssuche nichts zu lesen."Lothringen übernimmt heute in Saarbrücken des Vorsitz des Gipfels vom Saarland. Zudem wird eine Kommission unter Vorsitz des früheren EU-Kommissionspräsidenten Jacques Santer Leitlinien für die Region bis zum Jahr 2020 vorstellen.

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