Kampf-Jet fliegt Scheinangriffe auf Eifel-Dorf

Ein amerikanischer Kampfjet hat das Eifeldorf Nattenheim am Dienstagabend in Angst und Schrecken versetzt. Fünfmal hintereinander raste die F 16 im Sturzflug auf den Ort zu. Die Airbase Spangdahlem hat angekündigt, den Beschwerden nachzugehen.

Bitburg. (kah) Der Dienstagabend dürfte vielen Nattenheimern in unschöner Erinnerung bleiben. Um 18.30 Uhr raste zahlreichen Zeugenaussagen zufolge ein amerikanischer Kampfjet im Sturzflug auf den Ort zu und zündete in geringer Höhe über den Häusern den Nachbrenner, um steil wieder in den Himmel zu schießen. Dieses Manöver wiederholte der Pilot ganze fünf Mal.

"Das war wie im Krieg", sagt eine Zeugin, die wie so viele Nattenheimer wegen des ohrenbetäubenden Lärms auf die Straße geeilt war, um nachzusehen, was vor sich geht. Die Erde habe gebebt, Kinder hätten geweint. Während die einen das ungewöhnliche Manöver gleich als "Scheinangriff" interpretierten, fürchteten andere zunächst, die Maschine stürze ab.

Zahlreiche besorgte Nattenheimer riefen daraufhin bei der Bitburger Polizei an, die die amerikanischen Sicherheitsbehörden über den Vorfall informierte.

Auch das deutsche Luftwaffenamt wurde von dem Vorfall informiert. Dieses Amt kann dank gespeicherter Radardaten sämtliche Flugbewegungen in Deutschland verfolgen. Oberstleutnant Hartmut Beilmann bestätigt, dass ein amerikanisches Flugzeug zur genannten Zeit mit rund 500 Kilometern pro Stunde fünf Mal über den Ort geflogen ist. Über die Flughöhe lieferten die Daten in diesem Fall allerdings keine Auskunft, da die Radarerfassung an dieser Stelle nicht weit genug reiche. Deshalb lasse sich nicht feststellen, ob der Pilot gegen geltendes Recht verstoßen habe: Nach 17 Uhr darf nicht unter 150 Metern geflogen werden.

Etwas Konkretes zum Vorfall in Nattenheim war von der Airbase Spangdahlem gestern nicht zu erfahren. Sie verwies lediglich darauf, dass das Geschwader derzeit als Teil des normalen Flugtrainings auch nachts in dem ihr zugewiesenen Luftraum fliege. Darüber hinaus kündigte die Airbase an, Flugbewegungen zu überprüfen, die in Zusammenhang mit den Beschwerden stehen könnten.

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