Kassen fordern Radikalkur für Kliniken

TRIER. (gsb/win/wie). Unruhe in den Krankenhäusern der Region: Die Kassen fordern den Abbau von 3500 Betten bis 2007 und die Schließung von Abteilungen. Das Land kritisiert die Forderungen und versichert: Es werden nur knapp 2000 Betten abgebaut.

Die Kassen wollen bei den Krankenhäusern im Land radikal sparen. In einer Stellungnahme zum Entwurf des Landeskrankenhaus-Planes fordern sie: 3555 der insgesamt 25 000 Betten im Land müssen weg. 41 Prozent der Betten sollen über Abteilungsschließungen reduziert werden. Nach einem dem TV vorliegenden Strukturplan wären insbesondere die kleineren Krankenhäuser davon betroffen. Geschlossen werden sollen laut den Kassen folgende Abteilungen: Elisabeth-Krankenhaus Gerolstein: Chirurgie und Gynäkologie St. Josef Krankenhaus Prüm: Gynäkologie St. Josef Krankenhaus Hermeskeil: Gynäkologie Evangelisches Krankenhaus Trier: Gynäkologie, Augen St. Franziskus Krankenhaus Saarburg: Augen Stark reduziert würden auch die gynäkologischen Abteilungen des Marienkrankenhauses Trier-Ehrang, des Maria-Hilf-Krankenhauses Daun, des St. Franziskus Krankenhauses Saarburg und des Mutterhauses in Trier. Das Marienkrankenhaus Trier-Ehrang beispielsweise hätte nach den Plänen statt 181 nur noch 99 Betten. Laut Armin Lang, Landes-Chef des Ersatzkassenverbands, muss vor allem im Bereich der Geburtshilfe verstärkt über Konzentrationen nachgedacht werden. Eine gynäkologische Abteilung sei nur rentabel bei mehr als 500 Geburten im Jahr und wenn das Haus über eine Kinderstation verfüge. Nach Auskunft des Sozialministeriums sollen lediglich knapp 2000 Klinikbetten landesweit bis 2007 abgebaut werden, vor allem in den Abteilungen Chirurgie, Gynäkologie und Innere. Danach sollen in der Region 301 von 3422 Betten abgebaut werden, vor allem in den Bereichen Chirurgie (129), Gynäkologie (72) und Innere (44). Komplett entfallen sollen die acht Betten der Belegabteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Mutterhaus Trier. Eine Hals-Nasen-Ohren-Abteilung soll es nur noch in Bernkastel-Kues oder in Wittlich geben. Nicht mitgetragen wird die Kassen-Forderung von der AOK. Man könne mit der Vorgabe des Landes leben, sagte AOK-Chef Bockemühl .

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