Konto-Kummer

TRIER. (ik) Sie lassen sich Gehalt oder Stütze bar auszahlen und bringen dem Vermieter am Monatsanfang persönlich sein Geld: Viele Deutsche haben kein Giro-Konto, weil Banken eine Weiterführung oder Eröffnung verweigern.

TRIER. (ik) Sie lassen sich Gehalt oder Stütze bar auszahlen und bringen dem Vermieter am Monatsanfang persönlich sein Geld: Viele Deutsche haben kein Giro-Konto, weil Banken eine Weiterführung oder Eröffnung verweigern. Das Problem wächst. Ein Leben ohne Giro-Konto? Was heutzutage undenkbar scheint, ist nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung der Verbände (AGSBV) für rund 500 000 Bundesbürger Realität: Banken weigern sich, für sie ein Konto zu führen. Betroffen sind häufig Arbeitslose und Sozialhilfe-Empfänger – aber auch Menschen, die sich eben noch mitten im Geschäftsleben befanden, stehen schnell ohne Bankverbindung da: „Wir hören zunehmend von Selbständigen mit diesem Problem“, sagt AGSBV-Sprecher Marius Stark.

Sie hätten beispielsweise eine Ich-AG gegründet, scheiterten, es liefen Pfändungen, und dann kündige die Bank das Konto. Oft lehnten Banken auch schon eine Konto-Eröffnung ab. Zwar sind in Rheinland-Pfalz Sparkassen gesetzlich verpflichtet, ein Giro-Konto einzurichten, zudem gibt es eine Freiwillige Selbstverpflichtung der Banken – doch AGSBV und Verbraucherschützer klagen: „Das Problem bleibt.“ Beim Bundesverband deutscher Banken heißt es dagegen, die Selbstverpflichtung funktioniere.

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