Der Junglandwirt ist sauer. Mindestens 375 Euro mehr pro Jahr muss der Schweinezüchter aus dem Kreis Trier-Saarburg im nächsten Jahr für seine Krankenversicherung bezahlen. Er geht sogar davon aus, dass es deutlich mehr wird. Im August hieß es seitens des Bauernverbands nämlich noch, dass mit Beitragssteigerungen von bis zu 67 Prozent zu rechnen sei. Das verkündete Bauernpräsident Leo Blum. Zwischen 40 und knapp 350 Euro bezahlen die Bauern derzeit monatlich für die Krankenversicherung.Mittlerweile beschwichtigt Blum, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Spitzenverbände der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV) ist. Um zehn, maximal 15 Prozent würden die Beiträge ab Januar für Haupterwerbsbauern steigen. Als Grund nennt er, dass der Bund im nächsten Jahr seine Zuschüsse für die Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) um 120 Millionen Euro kürzen werde. Die insgesamt zehn LKK geben diese Mittelkürzungen an ihre Mitglieder weiter. Der vor einem Jahr fusionierten LKK Rheinland-Pfalz/Saarland/Hessen fehlen laut Blum im kommenden Jahr dadurch 9,5 Millionen Euro. Die Kürzung muss fast vollständig aus Beitragserhöhungen finanziert werden. 14 000 Landwirte sind in Rheinland-Pfalz davon betroffen. Allerdings scheint fraglich, ob die LKK Rheinland-Pfalz/Saarland/Hessen mit den von Blum versprochenen 15 Prozent Erhöhungen auskommt. So geht man in Thüringen zum Beispiel von 26 und in Baden-Württemberg sogar von 40 Prozent Beitragssteigerungen aus. Blum hält die Kürzung für verfassungswidrig, weil bei den gesetzlichen Kassen die Beiträge sinken sollen und die Bauern überverhältnismäßig mehr bezahlen müssten.Unterdessen formiert sich unter den Bauern Protest. Sie werfen Blum vor, nicht rechtzeitig informiert zu haben.