Nach wochenlangem Hitzestress werfen viele Bäume schon ihre Blätter ab. "Durch den geringen Niederschlag und die hohen Temperaturen trocknet der Boden aus, und der Baum ist einem Trockenstress ausgesetzt", erklärt Joachim Block, Waldschutzexperte bei der rheinland-pfälzischen Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft. Hinzu komme die erhöhte Ozonbelastung. Um nicht auszutrocknen und abzusterben, reduzieren die Bäume ihre verdunstende Oberfläche, indem sie die Blätter abwerfen. Das typische Herbstverhalten vollzieht sich also bei vielen Bäumen schon im August statt im Oktober. "Der Zeitraum, in dem die Bäume Speicherstoffe für den Winter aufnehmen können, wird somit reduziert. Die Folge sind Zuwachseinbußen und eine höhere Anfälligkeit gegenüber Pilzen und Schädlingen", erläutert Block. Überleben werden die Bäume in der Region den Hitzestress schon, aber man müsse im kommenden Jahr mit kleineren Trieben und Blättern rechnen. Leidtragende des verfrühten Herbstes sind auch die Straßenreiniger der Stadt Trier. Seit zwei Wochen schaufeln sie nun vermehrt braunes Laub weg, wie Arthur Valerius, Einsatzleiter der Straßenreinigung und des Winterdienstes betätigt.