Luxemburg legt Autofahrer an die Leine

TRIER. (sey/dpa) Die Rekordhitze in Europa nimmt immer drastischere Ausmaße an. Und auch die Einschränkungen werden restriktiver. Wegen der starken Ozonbelastung darf in Luxemburg auf Autobahnen ab sofort nur noch Tempo 90 (statt 130) gefahren werden. Selbst ein Fahrverbot schließt die Regierung nicht aus.

Wieder einmal reagiert das Großherzogtum auf eine Belastung der Umwelt schärfer als seine Nachbarländer. Weil die Ozonwerte in den letzten Tagen auf über 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft geklettert sind, gelten ab sofort landesweit neue Höchstgeschwindigkeiten. Auf den luxemburgischen Autobahnen darf nur noch 90 gefahren werden, auf Landstraßen 60 (statt 90). Kleiner, aber feiner Unterschied: Während die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen eingehalten werden muss, gilt sie auf Landstraßen nur als Empfehlung. Ein Regierungssprecher kündigte gegenüber dem Trierischen Volksfreund verstärkte Kontrollen der Polizei an. Sollten die Ozonwerte nicht sinken, würden schärfere Maßnahmen ergriffen. Selbst ein generelles Fahrverbot schließt der luxemburgische Umweltminister Charles Goerens nicht aus.Die Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag forderten wegen der seit Tagen überhöhten Ozon- Werte mehr Initiative von der Landesregierung. Rheinland-Pfalz sei wegen der hohen Temperaturen besonders stark betroffen, sagte der umweltpolitische Sprecher Bernhard Braun. Das Umweltministerium in Mainz verwies dagegen darauf, dass bei hoher Ozon-Belastung wegen veränderter gesetzlicher Regelungen seit 1999 keine Fahrverbote mehr verhängt werden können. Zuletzt gab es ein solches Verbot am 12. August 1998. Hintergrund ist, dass die Abgase von Autos und Industrie tagsüber die Ozon-Bildung beschleunigen.

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