Meningitis: Eltern in Sorge um Kinder

METTENDORF. (wie) Nach dem Tod des Zweijährigen aus Mettendorf an Erregern der Hirnhautentzündung sind viele Eltern verunsichert: Wie groß ist die Gefahr einer Ansteckung mit Meningitis? Bereits im Januar starb ein 14 Monate alter Junge aus Schweich daran. Experten geben Entwarnung: Es gibt keine Anzeichen für eine Epidemie.

Die Nachricht über den Tod des Zweijährigen aus dem Kreis Bitburg-Prüm schockiert viele Eltern: Wie kann ich mein Kind vor der gefährlichen Meningitis schützen? Meningitis (Hirnhautentzündung) ist nicht selten. Im vergangenen Jahr gab es laut Robert-Koch-Institut 743 Erkrankungen. Hauptsächlich in den ersten drei Monaten des Jahres treten die Fälle auf. Vor allem Babys, Kleinkinder und Jugendliche, aber auch Senioren erkranken. In Deutschland sterben jährlich etwa 70 Menschen an Meningitis. Übertragen wird sie vor allem durch Speichel beim Husten, Niesen oder Küssen. Das Tückische dabei: Viele Menschen (etwa zehn Prozent) tragen die Erreger der bakteriellen Meningitis in sich, ohne dass sie selbst daran erkranken. Sie können andere aber anstecken. Einer der häufigsten Erreger sind die Meningokokken, die auch bei dem Zweijährigen, der am Freitag im Trierer Mutterhaus starb, festgestellt wurden. Häufig kommt es durch sie zu einer Blutvergiftung (Sepsis), die laut Professor Wolfgang Rauh, Leiter der Kinderklinik im Trierer Mutterhaus, in 90 Prozent der Fälle tödlich verläuft. So auch bei dem Zweijährigen, der an einer solchen Meningokokken-Sepsis gestorben ist. Auch in Luxemburg, wo der Zweijährige in einen Kindergarten ging, ist man beunruhigt. Die Luxemburger Gesundheitsdirektion steht in Kontakt mit dem Trierer Gesundheitsamt. Noch am Freitag Abend wurden alle 20 Kinder aus der Gruppe des Jungen vorsorglich mit Antibiotika behandelt, um eine Ansteckung zu verhindern. Warnzeichen für Meningitis sind laut Rauh hohes und schnell steigendes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Erbrechen. "Absolutes Warnzeichen" für die gefährliche Meningokokken-Sepsis seien dunkelrote Flecken und Blutbläschen auf der Haut. "Wenn die auftreten, ist es oft schon zu spät", warnt Rauh. Bei derartigen Symptomen sollten Eltern ihre Kinder sofort ins Krankenhaus bringen. Rauh warnt jedoch vor Panik.Bereits im Januar war ein 14 Monate alter Junge aus Schweich an Meningitis gestorben. Trotzdem gibt es laut Robert-Koch-Institut keine Anzeichen für ein verstärktes Auftreten der Krankheit.

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