"Bloggen gibt jedem die Chance, seine Meinung, seine Themen und seine Gefühle einem Publikum vorzustellen", sagt der Trierer Medienwissenschaftler Steffen Büffel. Sein Fachgebiet an der Uni Trier sind Weblogs (das Kunstwort setzt sich aus Web für World Wide Web und Logbuch zusammen), die interaktiven Tagebücher im Internet. Entstanden sind diese regelmäßig aktualisierten Online-Journale Ende der 90er- Jahre. In Deutschland wird ihre Zahl zur Zeit auf 100 000 bis 280 000 geschätzt, Tendenz steigend. Inzwischen nutzen immer mehr Menschen die Möglichkeit, im Internet über Weblogs zu kommunizieren und öffentlich ihre Meinung kund zu tun. Für Steffen Büffel bieten Weblogs daher auch das Potenzial für eine neue Art von Bürgerjournalismus. "Weblogs machen es für jedermann denkbar einfach, öffentlich über interessante Themen zu berichten. Das erinnert an die Offenen Kanäle im Fernsehen." Der schwierigen Technik offener Kanäle gegenüber hätten Weblogs zwei entscheidende Vorteile: "Die Technik ist sehr leicht zu bedienen, und sie sind nahezu kostenlos. Jeder, der mit dem Internet und einem Textprogramm klarkommt, kann auch ein Weblog bedienen." Als Massenphänomen können die Weblogs auch Einfluss üben: Große Konzerne und Politiker erlauben es sich kaum noch, Weblogs zu ignorieren. Auch in Krisenzeiten haben sich Weblogs als schnelles Kommunikationsmittel bewährt. So waren Weblog-Schreiber die ersten, die Informationen zum Tsunami und zu den Londoner Anschlägen lieferten. Ab heute bietet auch der Trierische Volksfreund seinen Lesern die Möglichkeit, zum Blogger zu werden. Im Internet unter www.intrinet.de/weblogs können Sie Ihr eigenes Weblog kostenlos einrichten. Außerdem schreibt eine Reihe von TV-Redakteuren ihre eigenen Weblogs zu verschiedenen spannenden Themen.