Rock am Ring: Von Handys und kleinen Promis

NÜRBURGRING. Drei Bühnen und jede Menge Nebenschauplätze: Der TV hat sich nicht nur die Bands angeschaut, sondern auch Eindrücke am Rande gesammelt.

Ohne Handys kann die Menschheit offenbar nicht mehr leben. Im Zeitalter der ständigen Erreichbarkeit haben sich auch Festivals stark verändert. Überall sieht man Menschen, die begeistert ihre Mobiltelefone in die Höhe strecken und sich dabei wie kleine Kinder freuen. Nein, mit dieser Geste wollen die Konzertbesucher nicht Metallica-Sänger James Hetfield & Co. zeigen: Schaut her, ihr Stars, auch wir in der Eifel haben schon Handys, sondern sie wollen die technischen Vorzüge ihrer tragbaren Telefone ausnutzen. Viele schneiden Teile der Auftritte mit. Doch vermutlich wird beim Abhören eher der Gesang des Vordermanns als der der eigentlichen Stars zu hören sein. Zum Telefonieren ist es viel zu laut. Zum Protzen reicht es aber: "Hör mal, da spielt gerade Metallica." Und dafür stellt man sich auch mal gern ein paar Minuten auf die Zehenspitzen. Und wenn man sich schon mal so lang gemacht hat, dann kann man die "Höhenluft" auch gleich dafür nutzen, mit dem neuen Foto-Handy ein Bild von seiner Lieblingsband zu machen. Verstaubte Turnschuhe, verdreckte Kleider - am Ring sieht eigentlich jeder mehr oder weniger abgerissen aus. Selbst Promis, die sich zuhauf auf dem größten Rock-Festival Deutschlands herumtreiben, sehen kaum anders aus. Wenn da allerdings einer mit einem blütenweißen Hemd und einer sehr sauberen Jeans aus der Menge hervorsticht, dann ist es der Veranstalter Marek Lieberberg höchstpersönlich. Und wer wurde sonst noch Berühmtes gesichtet? Markus Kavka, der MTV-Moderator, wuselte desöfteren im Bereich der Alternastage herum und fing Künstler für Interviews ab. Wer Kavka nur aus dem Fernsehen kennt, dürfte erstaunt sein, dass der Bayer bedeutend kleiner ist als er im Fernsehen wirkt. Liebenswert und humorvoll ist er aber nicht nur, wenn die Kamera läuft. Auch eine Frau wurde auf dem Festivalgelände entdeckt, die einigen bekannt vorkam. Doch irgendwie hatten die Ring-Besucher sie viel maskuliner in Erinnerung. Das liegt daran, dass die Schauspielerin Kati Karrenbauer einmal in der Woche als die grobschlächtige Gefängnisinsassin Walter in der RTL-Serie "Hinter Gittern" die deutschen Wohnzimmer betritt. Und dann war da noch der Sohn von Uschi Glas, Benjamin Tewaag. Der 27-Jährige, der vergangene Woche durch eine Schlägerei in einem Berliner Szene-Club für Schlagzeilen gesorgt hatte, schaute sich ganz brav die Bands an.

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