SARS: Region spürt erste Auswirkungen

TRIER. (wie) Folgen der Lungenkrankheit SARS sind auch in der Region spürbar: An der Uni werden Studenten und Beschäftigte auf die Gefahren der Krankheit hingewiesen. Im Ausreisezentrum für Asylbewerber werden Personen aus den Gefahrenländer untersucht. In Trier befürchtet man das Ausbleiben der chinesischen Touristen.

 Eine Zielgruppe, die bald ausfallen könnte: chinesische Touristen im Trierer Karl-Marx-Haus.Foto: TV-Archiv/Josef Tietzen

Eine Zielgruppe, die bald ausfallen könnte: chinesische Touristen im Trierer Karl-Marx-Haus.Foto: TV-Archiv/Josef Tietzen

20 000Urlauber aus China kamen im vergangenen Jahr nach Trier, mehr alsaus anderen Ländern. Von dem wachsenden Reisemarkt China erwartetman eine Belebung des Tourismusgeschäfts an der Porta. Doch dieLungenkrankheit SARS könnte dazu führen, das dieser Marktkomplett wegbrechen könnte: "Wir betrachten die Entwicklungen inChina mit großer Sorge", sagt Robert Noll von der TriererTourist-Information. Auch an der Uni Trier sind Auswirkungen der um sich greifenden Lungenkrankheit spürbar: Alle Studenten und Beschäftigten werden derzeit in einem Schreiben des Uni-Präsidenten auf Maßnahmen zum Schutz gegen die Lungenkrankheit SARS hingewiesen. "Zu übertriebener Sorge besteht derzeit kein Anlass", heißt es darin. Es wird auf die allgemeinen Schutzmaßnahmen der Weltgesundheitsorganisation verwiesen. 320 Studenten aus China, Taiwan und Hongkong waren im vergangenen Wintersemester an der Uni eingeschrieben. Zu Beginn der Vorlesungen nächste Woche werden wieder neue Studenten aus den Ländern erwartet. Allerdings wird es keine besonderen Schutzmaßnahmen wie etwa Pflicht-Untersuchungen von chinesischen Staatsbürgern oder Studenten, die sich in den betroffenen Ländern aufgehalten haben, geben. An der Uni geht man davon aus, dass mögliche Erkrankungen bereits bei der Einreise am Flughafen festgestellt werden. Derzeit befinden sich fünf Trierer Studenten des Faches Sinologie (chinesische Sprachwissenschaften) in Peking, Hongkong und der Provinz Wu Han. "Soweit wir wissen, geht es allen gut, keiner ist erkrankt", sagt Cornelia Menzel vom Fach Sinologie.

In China sind bislang 2422 SARS-Fälle und 110 Tote registriert worden. "Es besteht absolut kein Grund zur Panik", beruhigt auch Harald Michels, Leiter des Trierer Gesundheitsamtes. Nur bei engem Kontakt zu Personen aus Gefahrengebieten kann es eventuell zu einer Ansteckung kommen. Hohes Fieber oder Atemnot sind mögliche Symptome. Im Ausreisezentrum für Asylbewerber in Trier werden seit vergangener Woche regelmäßige Untersuchungen von Staatsangehörigen der betroffenen Länder durchgeführt. Bislang sei bei keinem der Untersuchten SARS nachgewiesen worden, sagt Michels. Bei zwei Bewohnern der Einrichtung habe sich der erste Verdacht nicht bestätigt. Vorsichtshalber wurden sie von den anderen Bewohnern isoliert.

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