Tolle Tage sorgen für tolle Umsätze

TRIER. (woc) An Karneval regnen nicht nur Bonbons, die närrische Zeit beschert auch der Wirtschaft einen satten Geldregen: Auf fünf bis sieben Milliarden Euro beläuft sich der bundesweite Gesamtumsatz durch das bunte Treiben. Auch in der Region lässt das Faschings-Geschäft die Kassen klingeln.

100 Gesellschaften mit 26 000 Mitgliedern sind dem Karneval-Landesverband Rhein-Mosel-Saar angeschlossen, zu dem auch die Jecken aus Trier, von der Mosel und aus der Eifel zählen. Und alle kaufen vor Karneval neue Hütchen und Kostüme oder dekorieren ihre Umzugswagen. Dazu kommen Einnahmen durch den Verkauf von Schmink-Utensilien, Kamelle und Alkohol - alleine der Umsatz der Trierer Sektkellerei Schloss Wachenheim steigt in der närrischen Zeit in den Karnevals-Regionen um 30 Prozent. Von Umsatzrückgängen wie beim Weihnachts- und Schlussverkaufsgeschäft ist das Karnevalsgeschäft 2004 verschont geblieben, heißt es unisono aus den Firmen und Geschäften in der Region. Große Kaufhäuser in Trier, Wittlich und Bitburg melden sogar bessere Umsätze als im letzten Jahr. Beim "Karnevalscenter" in Wittlich rollt ebenfalls der Rubel: "Von Kaufzurückhaltung merken wir nichts", sagt Inhaber Stefan Mertes. Das umsatzstärkste Geschäft mit dem Karneval macht in der Region wohl die Firma "Stucko" aus Speicher (Kreis Bitburg-Prüm). Der Werbemittel-Hersteller prägt, gießt und druckt pro Session bis zu 100 000 Karnevalsorden und setzt damit zwischen 400 000 und 500 000 Euro um. Auch die Tourismus-Branche in der Region wird in einer ansonstenschwachen Jahreszeit vom Karneval belebt. Allerdings weniger dank Faschings-Fans, sondern durch "Flüchtlinge": "Viele Menschen speziell aus Köln und Düsseldorf laufen vor dem Trubel in die für Ruhe und Natur bekannte Eifel davon", sagt Rainer Schmitz von der Kurverwaltung Manderscheid. Die Hotels profitieren von der Nähe zu den Hochburgen in Nordrhein-Westfalen. "Das Fastnachtswochenende ist das besucherstärkste in der ruhigen Zeit zwischen Weihnachten und Ostern", sagt Susanne Maas von der Tourist-Information Daun. Viele Wellness-Hotels bieten spezielle Angebote für das Karnevalswochenende, bei denen Besucher sich abgeschottet von der allgemeinen Partylaune erholen können. Stimmung aufkommen dürfte auch beim Finanzamt: Von jedem Zehn-Liter-Bierfass im Verkaufswert von 18 Euro kassiert es 94 Cent Biersteuer und 2,48 Euro Mehrwertsteuer. Von einer Flasche Korn zu fünf Euro gehen gar 4,16 Euro an den Staat.

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