Tote im Wald: Ehemann verhaftet

NITTEL. (wie) Entsetzen in Nittel: Der Ehemann der am Samstag tot aufgefundenen 38-Jährigen wird verdächtigt, seine Frau aus Eifersucht erschlagen zu haben. Gegen den 45-Jährigen wurde gestern Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Er leugnet die Tat. Ein Kriminalpsychologe vermutet hinter dem Drama lange Beziehungsprobleme.

Schneller Ermittlungserfolg für die Polizei: Offenbar war rasch klar, dass es im Fall der getöteten 38-Jährigen aus dem Weinort Nittel (Kreis Trier-Saarburg) einen Verdächtigen gibt. Die zunächst "aus ermittlungstaktischen Gründen" verhängte Nachrichtensperre deutete darauf hin. Bereits am Sonntag gab es Gerüchte, dass es sich bei dem Verbrechen um eine Beziehungstat handeln könnte, obwohl die Ehe der beiden von Außenstehenden als "harmonisch" bezeichnet wurde. Doch die Ermittlungen ergaben, dass die Beziehung wohl sehr problematisch gewesen war. Die 38-Jährige habe mehrmals angedroht, sich von ihrem Mann zu trennen. Am Freitagabend kam es dann zum Drama: Der Mann hat laut Staatsanwaltschaft mehrmals "aus aufgestauter Wut" mit einem festen Gegenstand auf seine Frau eingeschlagen. Die Obduktion ergab, dass sie an massiven Kopfverletzungen gestorben ist. Die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden. Es deutet einiges darauf hin, dass die Frau zu Hause getötet wurde. Die Ermittler fanden dort Blutspuren. Genauso wie in dem Auto, neben dem die Frau in einem Waldstück im Nachbarort Wellen gefunden wurde. Der Mann, der seine Frau am Freitagabend als vermisst gemeldet hatte, leugnet nicht, dass das Blut von seiner Frau stamme, sie habe sich an der Nase verletzt, sagt er. Ansonsten bestreite er die Tat, sagt Oberstaatsanwalt Horst Roos. Doch Polizei und Staatsanwaltschaft halten ihn aufgrund der Spuren und seines Verhaltens für dringend tatverdächtig. Bei der routinemäßigen Vernehmung am Sonntag habe sich der Mann in Widersprüche verstrickt, berichtet Roos. Der Kölner Kriminalpsychologe Christian Lüdke glaubt, dass die Tat Schlusspunkt langer Beziehungsprobleme war. Womöglich habe der Mann Angst gehabt, seine Frau zu verlieren, sagt Lüdke dem TV . Dass das Ehepaar nach außen hin den Schein einer harmonischen, angepassten Ehe gewahrt habe, hält er für typisch für gestörte Beziehungen. Auch dass der Mann kurz nach der Tat seine Frau als "beim Joggen vermisst” gemeldet hat, sei nichts Ungewöhnliches: "Eine Lüge ist leichter zu ertragen, als sich mit dem Schicksal und der Tat auseinander zu setzen."

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