Trierer Professor neuer Bischof von Innsbruck

TRIER. (sey) Der Trierer Dogmatik-Professor Manfred Scheuer (48) wird neuer Bischof von Innsbruck. "Ein herber Verlust für das Bistum", kommentierte Bischof Reinhard Marx (50) den bevorstehenden Weggang des angesehenen Theologen.

Die Personalnöte des Trierer Kirchenoberhaupts werden immer größer: Zwei Weihbischofsstühle in Deutschlands ältester Diözese sind seit Monaten unbesetzt; jetzt sucht Reinhard Marx auch noch einen neuen Dogmatik-Professor. Der aus Oberösterreich stammende Manfred Scheuer wurde am Dienstag von Papst Johannes Paul II. zum neuen Bischof von Innsbruck ernannt. In Trier wohnt der als "fromm, bescheiden und zurückhaltend" geltende Priester (Foto: Willi Speicher) seit Ende 2000. Neben seinem Lehrstuhl an der Theologischen Fakultät engagiert sich der 48-Jährige auch als Seelsorger in den Pfarreien Trier-Euren und -Zewen. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Scheuer aber erst unlängst bekannt, als er - Mitte Juli an der Seite seines Bischofs - die Suspendierung des umstrittenen Saarbrücker Priesters Gotthold Hasenhüttl durch Reinhard Marx verteidigte. Hasenhüttls Eucharistieverständnis sei falsch, meinte Scheuer unter Verweis auf Kirchenrecht, Konzil und Bibel. Während der vakante Innsbrucker Bischofsstuhl demnächst also neu besetzt ist, warten die Gläubigen in Deutschlands ältester Diözese weiter gespannt auf Nachrichten aus Rom. Nach der Emeritierung ("Pensionierung") von Alfred Kleinermeilert im Frühjahr und der Berufung von Felix Genn zum Bischof von Essen im Juli sind zwei der drei Trierer Weihbischofsposten unbesetzt. Laut Bistumssprecher Stephan Kronenburg gibt es noch keine Signale aus dem Vatikan, wann die Nachfolger ernannt werden: "Das kann dauern." Einige Bistümer hätten ein dreiviertel Jahr auf einen neuen Weihbischof gewartet, andere sogar länger.

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