Überall Unterhaltung, überall Fernsehen
Schwarzer Bildschirm statt ARD & Co.? Seit heute gibt es das digitale Antennen-Fernsehen auch in der Region Trier. Zwölf Programme sind nun auch ohne Kabel oder Satellit zu empfangen. Aber dazu müssen erst kleinere Hürden genommen werden. Der TV sagt, wie diese aussehen.
Trier. Die freie Auswahl aus drei Fernseh-Sendern. Der Menüvorschlag zur besten Sendezeit am Abend sieht so aus: Entweder "Glanz und Elend der Kurtisanen" in der ARD. "Kinder, Kinder" im ZDF. Oder vielleicht ein Blick ins sozialistische Nachbarland: "Magdeburg - gestern und heute" im Dritten. So sah ein Fernseh-Abend vor ziemlich genau 25 Jahren aus. Zwei Monate, bevor im luxemburgischen Dudelange und in einem Ludwigshafener Kellerstudio RTL plus und Sat.1 (hieß anfangs PKS) ihre ersten tapsigen Gehversuche machten.
Was die Nostalgie soll? Die Zeit der drei Fernseh-Sender ist seit heute in der Region endgültig Vergangenheit. Auch wenn die weitaus meisten Haushalte ohnehin schon dank Kabel oder Sat-Anlage deutlich mehr Programme empfangen.
Seit heute gibt es kein analoges Antennenfernsehen mehr in Trier, an der Mosel, in der Eifel und im Hunsrück. Ersetzt wird es durch die digitale Variante DVB-T, für die aber ein Zusatzgerät nötig ist.
Hier die wichtigsten Informationen zum DVB-T-Start:
Was läuft? In manchen DVB-T-Regionen sind auch private Sender über Antenne zu empfangen. In der Region Trier allerdings nicht. Zwölf Sender sind von Beginn an dabei: ARD, ZDF, SWR, HR, BR, WDR, Phoenix, Arte, 3Sat, EinsPlus, ZDF infokanal sowie (gesplittet) der Kinderkanal und ZDF Doku. Die Bildqualität sei dabei besser als beim analogen Empfang. Die Zahl der Programme soll dabei noch steigen.
Betrifft mich die Umstellung überhaupt? Wenn Sie Kabelanschluss haben oder eine Satelliten-Anlage, betrifft sie die Umstellung nicht unmittelbar. Einen schwarzen Bildschirm erleben nur diejenigen, die ihre Programme über Dach- oder Zimmer-Antenne empfangen - und kein DVB-T-Empfangsgerät haben. DVB-T-Empfang kann aber auch zusätzlich für weitere Zielgruppen interessant sein: Wer zum Beispiel die Sportschau unterwegs auf dem Laptop schauen will, kann das mit DVB-T mit Hilfe eines USB-Sticks mit Antenne tun (Kosten: ab 20 Euro aufwärts). Auch auf Handys oder dem Bordcomputer kann der Empfang möglich sein. Daher preist sich DVB-T gerne als "Überall-Fernsehen".
Warum ist mein Fernseher tot? Heute wurde nicht nur das digitale Antennen-Fernsehen eingeschaltet, sondern gleichzeitig auch das bisherige - also analoge - ausgeknipst.
Was kostet die Umstellung? Ein DVB-T-Receiver ist für jeden Fernseher nötig und ab rund 30 Euro zu haben, die Antenne gibt's ab zehn Euro.
Wie ist der Empfang? Das hängt zum einen von der Antenne ab, aber auch vom Standort. Wie die voraussichtliche Empfangs-Qualität ist, lässt sich im Internet feststellen:
www.ueberallfernsehen.de/empfangsprognose.html
Wann geht es los? Laut SWR sollte die Inbetriebnahme der DVB-T Standorte Eifel, Haardtkopf, Saarburg und Trier heute morgen um 5 Uhr erfolgen.
Wie sieht es aus, wenn ich außerhalb der Region unterwegs bin? Die Region Trier ist ein Nachzügler beim digitalen Antennen-Fernsehen. Das bedeutet, dass außerhalb der Region schon fast überall DVB-T zu empfangen ist.
MEHR ZUM THEMA Wenn Sie Fragen zu DVB-T oder zum Internet und Fernsehen über das Kabelnetz haben: Am morgigen Donnerstag gibt es zu dem Thema eine TV-Telefonaktion mit drei Experten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz (17 bis 19 Uhr). (AF)