ALLES was recht ist

Scheiden tut weh - um eine endgültige Trennung mit möglichst geringen Verlusten zu überwinden, sollten sich die Eheleute um eine einvernehmliche Scheidung bemühen. Das spart nicht nur Kosten, sondern verringert vor allem die emotionalen Trennungsfolgen für alle Beteiligten.

 Annika Steinmann.Foto: privat

Annika Steinmann.Foto: privat

Zunächst gilt es, den Kindern die Sicherheit zu vermitteln, dass ihnen trotz der Trennung beide Elternteile erhalten bleiben. Die Eltern müssen sich einig werden über den grundsätzlichen Aufenthalt der Kinder und damit auch, wann und wo der andere Elternteil sie weiterhin regelmäßig sehen kann. Hierbei hilft eine kostenlose Beratung beim Jugendamt oder einer Familienberatungsstelle. Von existenzieller Bedeutung für das finanzielle Überleben ist die Höhe der regelmäßigen Unterhaltszahlungen für Kinder und Ehepartner. Da Unterhaltsregelungen meist sehr komplex sind, sollte sich das Paar bei einem Fachanwalt für Familienrecht beraten lassen. Auch in Vermögensfragen, insbesondere dem Zugewinnausgleich, kann mit guter Vermittlung und Kompromissbereitschaft viel Streit vermieden werden. Faire Einigungen beruhen auf Achtung und Rücksichtnahme, nicht auf voreiligen Verzichten um des lieben Friedens willen. Denn jede Ungerechtigkeit wird dem Partner langfristig nachgetragen und steht einem nachhaltigen Frieden im Wege. Eine für beide Seiten verträgliche Lösung sollte in klarer, rechtsverbindlicher Form festgehalten werden. Gelingt das, wird die Scheidung zu einem eher formellen Akt, der meist mit nur einem Rechtsanwalt auskommt und Kosten, Zeit und Nerven spart. Wichtig ist, dass sich die geschiedenen Eheleute auch später noch in die Augen schauen können, wenn sie wieder aufeinandertreffen. Die Autorin Annika Steinmann ist Fachanwältin für Familienrecht in der Kanzlei Rechtsanwälte Müggenburg in Trier. Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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