Besser draußen in der Kälte warten

Wer bei winterlichen Straßenbedingungen einen Unfall baut oder mit technischen Problemen liegen bleibt, sollte unbedingt das Auto verlassen und nicht im Fahrzeug sitzend auf Hilfe warten auch und gerade wenn draußen unwirtliche Bedingungen herrschen. Darauf weisen die Experten des Tüv Süd hin.

München/Trier. (red) Ein Beispiel aus dem winterlichen Autobahn-Alltag: Auf der linken Spur ist ein Kleinwagen nach einer kleinen Havarie mit der Leitplanke liegen geblieben. Im Auto sitzen Fahrer und Beifahrer und warten auf den Abschleppdienst. Das Warndreieck haben die Verunglückten noch aufgestellt, sich dann aber angesichts der Kälte ins Wageninnere zurück gezogen.

Im Auto warten ist unkalkulierbares Risiko



"Ein lebensgefährliches Verhalten", urteilt Tüv-Autoexperte Hans-Werner Wormer. Gerade im Winter sollte man unbedingt die Verhaltensmaßregeln befolgen, die während des ganzen Jahres bei Unfällen herrschen: Warnweste anlegen, Unfallstelle sichern, sich dann mit allen Insassen auf dem Grünbereich in Sicherheit begeben und dort auf Hilfe warten!

"Das Risiko, im Auto sitzen zu bleiben, ist unkalkulierbar. Das Auto kann in der Dunkelheit übersehen werden, und bei Glätte besteht immer die Gefahr, dass ein weiteres Fahrzeug in den verunglückten Wagen prallt", unterstreicht Wormer.

Sinnvolles Gepäck: Decken, Besen, Thermoskanne



Um an frostigen Tagen aber dem Drang zu widerstehen, doch im warmen Auto auf Hilfe zu warten, müssen die Autofahrer entsprechend ausgerüstet sein. Wichtig sind vor allem eine warme Jacke und warme Schuhe - bei Pendlern, die eben nur mal schnell zur Arbeit fahren wollen, ist das nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit.

Was man sonst noch im Winter dabei haben sollte: einen Handbesen, um das Auto nach starken Schneefällen wieder freizulegen, einen guten Eiskratzer, und wer sich in die Berge begibt, braucht auf jeden Fall einen Satz Schneeketten.

Da man nie weiß, wann der nächste Stau droht, sollte man warme Decken und eventuell auch eine Thermoskanne mit warmem Getränk dabei haben, um während der Wartezeit nicht schutzlos der Kälte ausgesetzt zu sein.

Falls das Auto liegen bleiben sollte, müssen Abschleppseil, Warnweste und Starthilfekabel verfügbar sein. Für den Notfall gehört auch eine Taschenlampe in den Kofferraum.

Nicht ganz eindeutig sind die Ansichten darüber, ob es sinnvoll ist, einen Ersatzkanister mitzuführen, zumal beispielsweise in einigen Ländern dies untersagt oder reglementiert ist. Der Tüv empfiehlt, bei kritischen Straßenverhältnissen die Fahrt mit gut betanktem Auto anzugehen.

Ein ganz wichtiges Kapitel in puncto Sicherheit gehört den Warnwesten. Diese sollten so selbstverständlich wie ein Verbandskasten ins Auto gehören. Zwar müssen in Deutschland nur in gewerblich genutzten Fahrzeugen Warnwesten mitgeführt werden. Doch gerade in der Nacht und der dunklen Jahreszeit können die leuchtenden Jacken zu Lebensrettern werden. Wer regelmäßig Passagiere im Auto hat, dem empfiehlt der Tüv, mehrere Westen an Bord zu haben. Damit ist man übrigens auch europaweit auf der sicheren Seite: Derzeit gehören in 15 europäischen Ländern die Warnwesten zum Pflichtbestandteil der Auto-Ausstattung. Wer ohne erwischt wird, dem drohen zum Teil drastische Strafen - in Portugal beispielsweise bis zu 600 Euro.

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