Damit das Smartphone dich nicht knechtet!

Erziehung heißt heute auch, das Kind im Umgang mit den neuen Medien so zu begleiten, dass es Smartphone und Computer selbstbestimmt nutzt und nicht fremdgesteuert wird.

Zwei Stunden lang konnten TV-Leser Psychologin Dr. Andrea Mohr Fragen rund um die Medienerziehung stellen.Mein Sohn (14) verbringt meiner Ansicht nach zu viel Zeit am Computer. Wie viel PC-Zeit ist angemessen?Dr. Andrea Mohr, Psychologin der Lebensberatungsstelle Bitburg des Bistums Trier: Es ist schwierig, eine konkrete Zahl an Stunden zu nennen. Mein Tipp: Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihrem Sohn ein Mediennutzungsbudget, also eine Zeit, die er am Computer verbringen kann und die er sich über die Woche einteilen kann. Wichtig ist, zu schauen, was Ihr Sohn am Computer macht und wie er ansonsten seine Freizeit gestaltet: Trifft er sich real mit Freunden? Hat er ein Hobby? Und bewegt er sich ausreichend?Unser Sohn ist 13 und hat seit einem Dreivierteljahr ein Smartphone. Er hängt nur noch daran. Das fängt schon morgens, wenn er aufwacht, an. Seine Schulleistungen sind okay, aber mit Freunden ist er nur noch über Smartphone verbunden. Was kann ich tun, damit er sich nicht so von dem Ding knechten lässt?Dr. Andrea Mohr: Empfehlenswert ist, Regeln zu formulieren: Das könnte sein, dass nach dem Aufstehen noch kein Smartphone benutzt wird, dass es zu den Mahlzeiten ausgestellt wird und dass vereinbart wird, wann es abends aus ist, damit Ihr Sohn auch Zeit hat, zur Ruhe zu kommen. Damit helfen Sie ihm auch, dass er das Gefühl bekommt, sich nicht von dem Smartphone knechten zu lassen, wie Sie sagen. Lassen Sie sich auch von ihm zeigen, was er alles damit macht. Denn wenn Sie Interesse zeigen, wird für ihn spürbar, dass Sie ihn nicht kontrollieren und einengen, sondern Sie ihn unterstützen wollen.Seit ein paar Monaten hängt unser Sohn (14) nur noch am Handy und im Internet, er grenzt sich stark von der Familie ab und ist nicht mehr offen für Gespräche. Sobald der Akku seines Handys leer ist und nicht direkt aufgeladen werden kann, bekommt er die Krise. Wann spricht man eigentlich von einer Sucht?Dr. Andrea Mohr: Wenn das Handy einen extremen Stellenwert einnimmt und wenn andere Lebensbereiche, wie Freunde treffen oder Hobbys, stark vernachlässigt werden, könnten diese erste Hinweise einer Sucht sein. Hilfreich kann das Gespräch in einer unserer Beratungsstellen oder beispielsweise bei der Suchtberatung "Die Tür" sein. Während eines Beratungsgesprächs erhalten Sie einen objektiven Blick auf das Thema, und man kann gemeinsam nach Lösungen suchen.Extra

Das Bundesfamilienministerium unterstützt Eltern auch bei der Medienerziehung von Kindern mit der App "Meine-Startseite". Damit sichert man das Internet mit einem Klick für Kinder ab. Denn mit der App wird ein Kinderbrowser installiert, bei dem "Meine-Startseite" als Startseite voreingestellt ist. Sie führt das Kind direkt zu guten Kinderseiten mit aktuellen Infos. Weitere Informationen und wie man die App installiert finden Sie unter <%LINK auto="true" href="http://www.meine-startseite.de" class="more" text="www.meine-startseite.de"%> kat

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