Das Geheimnis der Inuit

TRIER. (red) In Deutschland haben laut Schätzungen bis zu 20 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck. Mögliche Spätfolgen: Hirnschädigungen, koronare Herzkrankheiten, Herzinfarkt, Schlaganfälle und Nierenversagen. Um das Risiko zu senken, ist eine richtige Ernährung wichtig. Dabei ist auch das Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zu beachten, erklärt e-Balance-Ernährungsberaterin Nina Böllert.

Durch die Ernährung der Inuit wurden Forscher auf Omega-3-Fettsäuren aufmerksam. Die Haupt-Nahrungsquelle dieser arktischen Volksgruppe ist das Meer: Robben, Wale und Fische. Bluthochdruck und seine Folgen sind für Inuit beinahe unbekannt. Es wurden Parallelen zur Bevölkerung Japans gefunden, die ebenfalls sehr selten an Herz-Kreislauferkrankungen leidet. Beide Völker verzehren viel Omega-3-reichen Fisch. Omega-6-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie besitzen in ihrer chemischen Struktur mehr als eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen. Zu den bedeutendsten Omega-6-Fettsäuren gehören die Linolsäure und die Gamma-Linolsäure. Omega-6-Fettsäure kommt besonders häufig in pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumen-, Soja-, und Weizenkeimöl vor, in geringeren Mengen auch in pflanzlicher Margarine. In Deutschland wird im Allgemeinen zu viel Fett verzehrt. Dadurch ist der Bedarf an Omega-6-Fettsäuren mehr als gedeckt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, 2,5 Prozent der täglich aufgenommenen Energie durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu decken. Omega-3-Fettsäuren sind eine besondere Gruppe der ungesättigten Fettsäuren. Der Körper kann sie nicht selbst herstellen und ist somit auf die Aufnahme durch die Nahrung angewiesen.Ein- bis zweimal die Woche Seefisch

Alpha-Linolsäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure sind Omega-3-Fettsäuren. Sie sind besonders in fetthaltigen Seefischen wie Sardine, Hering, Makrele, Sardelle und Thunfisch enthalten sowie in Leinöl (49 Prozent), Hanföl (20 Prozent), Rapsöl, Olivenöl oder Sonnenblumenöl. Die Fettsäuren sind Ausgangsmaterial für bestimmte Stoffe (Eicosanoide), die Vorgänge wie Blutdruck, Blutgerinnung und Blutfettwerte im Körper regulieren.

Da Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren häufig gegenteilige Wirkungen haben, ist die richtige Balance besonders wichtig. Omega-3-Fettsäuren dienen dem Körper als wichtige Bausteine für Zellmembranen. Sie sind für die Funktion von Nerven, Muskeln und Augen zuständig. Außerdem ist ihre vorbeugende Wirksamkeit gegen das Risiko koronarer Herz- Kreislauferkrankungen unbestritten. Wer zu viel Omega-6- und dabei zu wenig Omega-3-Fettsäuren aufnimmt, geht das Risiko ein, viele Körperprozesse zu stören und zum Beispiel Entzündungen zu verschlimmern. Erwachsene sollten nicht mehr als 30 Prozent der täglich aufgenommenen Energie als Fett aufnehmen. Höchstens zehn Prozent der Fettzufuhr sollte aus gesättigten und sieben Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen. Außerdem sollte das empfohlene Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren weniger als 5 zu 1 betragen. Omega-3-Fettsäuren müssen durch die Nahrung im ausreichenden Maß aufgenommen werden. Dazu sollte laut der DGE ein- bis zweimal die Woche Seefisch auf den Tisch kommen.

Ab sofort gibt es den e-Balance-Experten-Chat dreimal in der Woche. Chatzeiten: montags von 10 bis 11 Uhr, dienstags von 19 bis 20 Uhr und donnerstags von 18 bis 19 Uhr. Heute an der Tastatur: Ernährungsexpertin Nina Böllert (siehe Extra). Montag, 12. Februar: Nicole Hoenig, Ernährungsexpertin, Donnerstag, 13. Februar: Matthias Thoni, Physiotherapeut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort