Die Sommerblumen sind wieder da

Das Angebot an Sommerblumen für Kübel und Töpfe ist riesig. Doch die Bedingungen für einen guten Start der Einjährigen in die neue Saison ähneln sich. Was man dazu von den Profis lernen kann, hat der TV am Beispiel einer der beliebtesten Sommerblumen, den Fuchsien, in Luxemburgs Mediterranem Garten ausgekundschaftet.

 Fuchsien gehören zu den beliebtesten Sommerblumen für halbschattige Plätze auf Balkon und Terrasse oder im Garten. Foto: Kathrin Hofmeister

Fuchsien gehören zu den beliebtesten Sommerblumen für halbschattige Plätze auf Balkon und Terrasse oder im Garten. Foto: Kathrin Hofmeister

Foto: Kathrin Hofmeister (kf) ("TV-Upload Hofmeister"

Im Mediterranen Garten im luxemburgischen Schwebsingen geht es dieser Tage zu wie in jedem Garten, der vom Wintermodus auf die Sommerblumen-Saison umstellt. Kübelpflanzen werden aus dem Winterquartier geräumt, Balkon- und Terrassenpflanzen erneuert, Pflanzen-Sammlungen in den Vordergrund gerückt. An der luxemburgischen Mosel gehört ein Fuchsien-Bestand dazu. "Als Dieter Lingener und Charles Rooves vor rund 30 Jahren angefangen haben, diesen Garten aufzubauen, interessierten sie sich bereits für Fuchsien", erzählt Georges Moes. Er ist Mitarbeiter von natur & ëmwelt. 2009 hat die luxemburgische Naturschutzstiftung den Garten im Rahmen einer Schenkung übernommen. Seitdem ist die Fuchsien-Sammlung gezielt mit historischen Sorten ergänzt worden.
Leicht zu pflegen


Und was ist das Besondere an Fuchsien? Die dankbaren Blütenpflanzen für überwiegend halbschattige bis schattige Lagen sorgen die ganze Saison für Blütenschmuck. "Ecken, die ansonsten nur grün wären, können wir so mit Farbe beleben", sagt Georges Moes. Zudem seien Fuchsien einfach zu überwintern. Diesen Winter haben sie in der hellen Scheune, die dem Zentrum für ökologische Gartenkultur nach dem Ausräumen der Kübelpflanzen als Informations- und Veranstaltungsraum dient, besonders gut überstanden. Jetzt müssen sie sich erst einmal akklimatisieren. Wie alle Kübelpflanzen, die aus dem Winterquartier in die Sommerfrische wandern, werden sie die ersten Tage leicht schattig gestellt. Bis die Eisheiligen Mitte Mai vorbei sind, muss man immer darauf gefasst sein, Sommerblumen wieder rein zu holen oder durch Vlies vor Kälte zu schützen.
Gute Voraussetzungen


Winterharte Fuchsien wie die kleinblütige Magellan-Fuchsie findet man ausgepflanzt im Mediterranen Garten. "Wir haben sogar großblumige Fuchsiensorten wie Präsident und Prodige, die, gut eingewachsen, draußen überwintert haben", sagt der Luxemburger. An der Mosel mit ihrem milden Klima ist das möglich. Im Frühjahr werden alle Freiland-Fuchsien bis zum Boden zurückgeschnitten. Sie treiben neu aus.
Die nicht winterharten Sorten werden jetzt umgetopft. Im Gegensatz zu den bereits blühend angebotenen Fuchsien des Sommerblumensortiments, kommen sie erst im Juni zur Blüte. Beim Umtopfen kann sich der Hobbygärtner jedoch etwas für die eigene Sommerblumen-Pflanzaktion von den Profis abschauen. "Als Topferde verwenden wir eine gute Pflanzerde mit Vorratsdüngung und mischen Kompost bei", sagt Georges Moes. Der Kompost steuert organisches Material bei und hat damit eine leicht düngende Wirkung. In erster Linie verbessert er jedoch die Struktur des Bodens. Zusätzlich werde feiner Lavagrus in einer Korngröße von 0,8 Zentimeter beigemischt. Das feinporige Material belüftet den Boden. Das tue gerade Kübel- und Balkonpflanzen gut. Bei den Fuchsien habe man den positiven Effekt besonders stark beobachtet: "Im Sommer ist die Gefahr groß, dass man Fuchsien in einer dichten Erde vergießt." Sie brauchen viel Feuchtigkeit. Deshalb werden sie häufig gewässert. Kann das Wasser nicht abfließen, entsteht Staunässe. Die Wurzeln bekommen keinen Sauerstoff mehr. Sie sterben ab. Das gilt auch für alle anderen Topfpflanzen. Deshalb ist eine Drainageschicht in allen Sommerblumen-Kästen so wichtig.
Keinen Kunststoff nehmen


Das andere Problem von Balkon- und Kübelpflanzen ist ein zu schnelles Erhitzen des Wurzelballens. Kunststoffgefäße heizen sich besonders leicht auf. Natürlich seien sie bequem zu handhaben, weil sie leichter sind, weiß Georges Moes. Doch seine Kollegin Elena Granda Alonso, die sich um die Fuchsien-Sammlung kümmert, setzt Fuchsien nach negativen Erfahrungen lieber wieder in Tontöpfe. Die Wurzeln bleiben kühler. Eine andere Möglichkeit, den Wurzelraum zu beschatten, findet man hier allerorten: Man stellt einfach andere Pflanzen davor.
Extra

Wer mehr über Fuchsien wissen will, findet alles Wissenswerte bei der Deutschen Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen-Gesellschaft unter <%LINK auto="true" href="http://www.ddfgg.de" text="www.ddfgg.de" class="more"%>. Zu winterharten Fuchsien ist ein eigenes Heft erschienen. kfExtra

Das Zentrum für ökologische Gartenkultur in der Route du Vin 89 im luxemburgischen Schwebsange ist vom 1. Mai bis 30. September am Donnerstag und Freitag, an Feiertagen und dem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. An den geöffneten Sonntagen findet jeweils um 15 Uhr ein geführter Spaziergang durch den Garten statt. Dabei werden die jahreszeitlichen Highlights vorgestellt. Das offene Gartentor: Der Mediterrane Garten ist Teil der Aktion "Das offene Gartentor", die von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) veranstaltet wird. Im Raum Trier, Eifel, Hunsrück, Luxemburg bieten bis September weitere Gärten die Möglichkeit der Besichtigung. Welche Gärten ihre Pforten zur Förderung der Gartenkultur und des Austausches öffnen, erfährt man auf der Internetseite der DGGL: <%LINK auto="true" href="http://www.dggl.org/landesverbaende/saat-mosel.html" text="www.dggl.org/landesverbaende/saat-mosel.html" class="more"%> oder telefonisch bei Silke Oeffling unter Telefon 06501/180590. kf

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