Die kriegen ihr Fett weg

Wer viel Geld in seine Einbauküche steckt, sollte beim Dunst-Abzug nicht knausern. Preisgünstige Kaminhauben sind nämlich häufig so laut wie ein Staubsauger und entfernen Gerüche oft nur unzulänglich, vor allem wenn sie im Umluftbetrieb laufen.

Berlin. (td) Teuer ist oft auch besser - das gilt zumindest für Dunst-Abzugshauben. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest, nachzulesen in der Augustausgabe von test. Von den 16 Kaminhauben zu Preisen zwischen rund 300 und 1800 Euro schnitten die teuersten am besten ab. Sie saugen Fett und Gerüche effektiver und vor allem leiser ab. Beste Wahl sind Miele DA 429-4 in 90 Zentimeter Breite (1230 Euro als Abluftgerät, 1350 Euro als Umlufthaube) und Miele DA 416-4 in 60 Zentimeter Breite (850 beziehungsweise 965 Euro). Vor dem Kauf die Betriebsart abklären

Kaum schlechter: Die teuren 90er Hauben von Bosch, Neff und Siemens (zwischen 1500 und 1780 Euro). Preisgünstiger, aber nur bei Abluft "gut" sind Bauknecht DKEL 5790 (610 Euro) und Neff DKA 19 (590 Euro) sowie die baugleichen Modelle von Bosch und Siemens. Klären sollte man vor dem Kauf unbedingt, in welcher Betriebsart die Haube die Kochdünste absaugen soll. Alle untersuchten Modelle funktionieren wahlweise als Abluft- und als Umluftgerät. Wer die Dunstschwaden problemlos ins Freie leiten kann, sollte die Abluftversion wählen. Das ist meist besser und erspart den teuren Geruchsfilter. Im Abluftbetrieb wird die Küchenluft lediglich über den Fettfilter geführt. Die Geruchsstoffe entweichen zusammen mit der entfetteten Luft ins Freie. Den Schornsteinfeger zurate ziehen

Ob das gefahrlos möglich ist, muss der Schornsteinfeger prüfen. Den sollte man auch zurate ziehen, wenn in der Wohnung mit Gas, Kohle, Öl oder Holz geheizt wird. Die Feuerstättenverordnung erlaubt bei offenen, raumluftabhängigen Feuerstellen nur dann Abluftbetrieb, wenn genügend frische Luft zugeführt wird. Der Dunst-Abzug kann nämlich einen derart starken Unterdruck erzeugen, dass gefährliche Abgase, die normalerweise durch den Kamin abziehen, in die Küche gelangen können. Unkompliziert und überall möglich ist der Umluftbetrieb. Dabei wird der Küchendunst erst über den Fettfilter und danach über einen Geruchsfilter aus Aktivkohle geführt. Durch die Ausblasöffnung gelangt die gereinigte Luft dann zurück in die Küche. Die Fettfilter der untersuchten Hauben sind aus Metall und können im Geschirrspüler - am besten separat - gereinigt werden, der Aktivkohlefilter normalerweise nicht. Ihn muss man alle vier bis zwölf Monate nachkaufen, Kostenpunkt zwischen 23 und 70 Euro. Preisgünstig wird es mit den 90 Zentimeter breiten Hauben von AEG und Bauknecht. Ihre Geruchsfilter halten drei Jahre, wenn man die Aktivkohle zwischendurch immer wieder reinigt und im Backofen regeneriert. Doch auch für sie gilt: Keine Kohle kann die Kochdüfte so gut binden, wie sie durch den Abluftkanal abziehen. Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Stiftung Warentest.

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