Familienbande

"Kann ich ein Haustier haben?" Mit dieser Frage werden langwierige und emotionsgeladene Gespräche zwischen Eltern und Kindern eingeleitet. Hinter dem Wunsch nach einem Haustier steckt bei Kindern häufig die Vorstellung eines Spielkameraden, der immer verfügbar ist und zu ihnen hält, sie nie verpetzt und alle ihre Geheimnisse treu bewahrt.

 Petra Gottwald.Foto: privat

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Teilweise trifft das auch zu, zumindest was Hunde und Katzen angeht - Fische, Vögel oder Nagetiere eignen sich in dieser Hinsicht eher weniger. Die Verantwortung für ein lebendes Wesen tut Kindern außerdem gut und fördert ihre sozialen Kompetenzen Zu bedenken sind aber auch die Verpflichtungen und Kosten, die mit der Anschaffung eines Tieres einhergehen. Jüngere Kinder können diesen Aspekt der Tierhaltung noch gar nicht überblicken. Ältere sind in ihren Argumenten und ihrer Ausdauer oft beinahe zermürbend und versprechen ihren Eltern sprichwörtlich das Blaue vom Himmel herunter, was ihre Beteiligung am Gassigehen oder Käfig säubern betrifft. Die Entscheidung für oder gegen ein Tier betrifft letztlich die gesamte Familie, denn sie schränkt zum Beispiel auch die Urlaubsplanung oder das finanzielle Budget ein. Deshalb sollte sie wohlüberlegt sein. Vielleicht können Sie erst einmal das Haustier der Nachbarn in Pflege nehmen? Das "Ausprobieren" ist zwar nicht mit der Bindung an ein eigenes Tier vergleichbar, verschafft aber zumindest ein Gefühl dafür, was im Alltag auf ihr Kind (und Sie!) zukommen würde. Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. palais-ev.de

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