Familienbande

Der Markt an Angeboten für Kinder jedes Alters ist inzwischen nahezu unüberschaubar. Im Babyalter fängt es mit Schwimmen, Massage und vielem mehr an.

 Petra Gottwald. Foto: privat

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Später kommen Sportangebote, musikalische Früherziehung, Kreativ- und Sprachkurse hinzu. Zeitschriften und Ratgeber suggerieren, dass mindestens zwei oder drei solcher Aktivitäten für eine gesunde Entwicklung quasi unentbehrlich seien. Viele Kinder nehmen auch jedes Freizeitangebot begeistert auf und sind mit Spaß und Ausdauer bei der Sache. Was aber, wenn das eigene Kind sich so gar nicht für Klavierstunden oder regelmäßigen Sport im Verein begeistern kann? Wenn es lieber "chillen" und sich nicht auf regelmäßige Termine einlassen will? Sofern sie nicht völlig sich selbst überlassen oder gar vernachlässigt werden, entwickeln sich auch die Kinder positiv, die sich auf den ersten Blick für nichts so richtig zu interessieren scheinen und weder einem Verein beitreten noch ein Instrument lernen oder an Kursen teilnehmen wollen. Hier Zwang auszuüben, hat meist nur zur Folge, dass das Kind sich in seiner Persönlichkeit nicht akzeptiert fühlt und ihm irgendwann jede Ausrede recht ist, um dem ungeliebten Training oder der Unterrichtsstunde zu entgehen. Bleiben Sie gelassen und fügen Sie den vielen ohnehin schon bestehenden Stressfaktoren nicht noch einen weiteren hinzu. Schließlich sollen Freizeitbeschäftigungen ja in erster Linie Spaß machen - und zwar im besten Falle Kindern und Eltern! Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. palais-ev.de

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