Finanztipps für Hausbauer

Trier · Die Bauzinsen sind historisch tief. Mit welchem Zinssatz müssen Darlehensnehmer rechnen? Welche Nebenkosten kommen auf Hauskäufer zu? Drei Sparkassen-Expertinnen gaben unseren Lesern rund um das Thema Baufinanzierung wertvolle Tipps.

 Rechnen, rechnen, rechnen: Wer ein Haus finanzieren möchte, muss nicht nur auf die direkten Kosten achten, sondern auch auf Nebenkosten etwa für Grundsteuern und den Notar. Foto: dpa

Rechnen, rechnen, rechnen: Wer ein Haus finanzieren möchte, muss nicht nur auf die direkten Kosten achten, sondern auch auf Nebenkosten etwa für Grundsteuern und den Notar. Foto: dpa

Trier. Bauherren und Käufer haben es nicht leicht. Schließlich ist schon die Finanzierung einer Immobilie eine große Aufgabe: Konditionen müssen verglichen, komplizierte Finanzierungspläne aufgestellt und Tilgungsraten berechnet werden. Da heißt es am Anfang jeder Immobilienfinanzierung rechnen, rechnen und nochmal rechnen. Bei der Tilgung des Darlehens sollten Verbraucher nämlich darauf achten, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können. Und: Sie sollten nicht nur auf die Höhe der Zinsen, sondern auch auf Nebenkosten und Gebühren für Extra-Leistungen achten. Dabei gibt es zahlreiche Fragen. Hier eine Auswahl von Themen, die unsere Leser jüngst am Expertentelefon des Trierischen Volksfreunds gestellt haben:Ich möchte ein Darlehen aufnehmen. Mit welchem Zinssatz kann ich rechnen bei einer Festschreibung von zehn Jahren?Simone Klein, Baufinanzierungsberaterin bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm: Der genaue Zins hängt von vielen Faktoren ab, wie der Absicherung des Darlehens, der Höhe des Eigenkapitals oder dem Wert der Immobilie. Ihr Bankberater kann Ihnen den Zinssatz nennen und das Darlehen gemäß Ihrer Ratenvorstellung berechnen.Welche Nebenkosten kommen auf mich zu, wenn ich ein Haus kaufen möchte?Petra Zeimetz, Wohnungsbauberaterin bei der Sparkasse Trier:Zunächst einmal die Grunderwerbssteuer von fünf Prozent, zusätzlich Notar- und Amtsgerichtskosten von cirka zwei Prozent des Kaufpreises. Und je nachdem wenn ein Makler eingeschaltet wurde 3,57 Prozent des Kaufpreises. Darüber hinaus sollten Sie die Kosten für Renovierungsarbeiten und gegebenenfalls für Energieberater einkalkulieren. Und denken Sie unbedingt an die anfallenden laufenden Kosten für den Unterhalt des Hauses.Ich habe vor fünf Jahren einen Kredit mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen. Ich habe gehört, dass man nach zehn Jahren aus dem Vertrag raus kann. Stimmt das?Simone Klein: Ja, zehn Jahre nach der letzten Auszahlung haben Sie ein Sonderkündigungsrecht, und Sie können den Vertrag dann mit sechsmonatiger Kündigungsfrist kündigen.Vor fünf Jahren habe ich ein Immobiliendarlehen mit zehn Jahren Laufzeit aufgenommen. Kann ich jetzt aus dem Vertrag rauskommen?Monika Wächter, Immobilienberaterin bei der Sparkasse Mittelmosel-Eifel-Mosel-Hunsrück: Nur, wenn Sie das Haus, für das Sie das Darlehen aufgenommen haben, verkaufen. In diesem Fall ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass der Vertrag gegen Vorfälligkeitsentgelt aufgelöst werden kann.Wir wollen unser Haus energetisch sanieren. Was muss ich beachten und welche Vorteile habe ich bei der energetischen Sanierung?Monika Wächter: Eine energetische Sanierung sollte in jedem Fall durch einen Energieberater begleitet werden. Das wird auch durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) bezuschusst. Zusätzlich gewährt die KFW ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 50 000 oder 75 000 Euro zu einem Zinssatz von einem Prozent. Darüber hinaus je nach Energetik des Hauses einen Tilgungszuschuss bis zu 17,5 Prozent.

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