Frühjahrskur für den Rasen

Über die Wintermonate sind Teile des Rasens abgestorben und mit Moos verfilzt. Nässe und Kälte haben dem Grün zugesetzt. Jetzt muss ein neues Outfit her. Gartenexpertin Kathrin Hofmeister beantwortet im TV die häufigsten Fragen zum Start in die Rasensaison.

 Ein Rasen nach englischem Vorbild ist das Ideal, wenn im Frühjahr die Pflege des grünen Gartenteppichs neu beginnt. Foto: Kathrin Hofmeister

Ein Rasen nach englischem Vorbild ist das Ideal, wenn im Frühjahr die Pflege des grünen Gartenteppichs neu beginnt. Foto: Kathrin Hofmeister

Foto: Kathrin Hofmeister (kf) ("TV-Upload Hofmeister"

Womit beginnt die Rasenkur: Düngen oder Vertikutieren?Die erste Maßnahme im Jahr ist eine Startdüngung. Bevor man ans Vertikutieren denkt, sollte das Wachstum der Rasengräser angeregt werden. Dazu braucht es Licht: Wenn nicht schon längst geschehen, wird der Rasen mit einem Laubrechen abgekehrt. Danach geht es an die Versorgung mit Nährstoffen.Welcher Dünger empfiehlt sich für den Rasen?Spezielle Rasendünger sind auf die Ansprüche der beliebten Grünfläche abgestimmt. Auf alle Fälle sollte der Dünger stickstoffbetont sein, denn Stickstoff fördert das Blattwachstum. Und genau das will man bei den Gräsern erreichen: Sie sollen schöne grüne, neue Halme bilden. Wer beim Rasen biologisch gärtnern will, verwendet Hornmehl oder Hornspäne als Langzeitdünger. Neu sind Rasendünger, die gleichzeitig gegen Unkraut und Moos wirken.Wann ist die beste Zeit zum Düngen?Der Stickstoff mineralischer und mineralisch-organischer Langzeitrasendünger wird in Abhängigkeit von der Temperatur freigesetzt. Es muss also eine gewisse Grundwärme vorhanden sein. An der Mosel ist das früher der Fall als auf den Höhenlagen des Hunsrücks und der Eifel. Deshalb orientiert man sich an Blühterminen bestimmter Pflanzen. Die gelben Forsythien sind solche Zeigerpflanzen. Wenn sie blühen, kann man sicher sein, dass das Düngen dann auch wirksam ist.Gilt die Forsythienblüte auch als Startsignal für das erste Mähen?Frühlingsboten wie Forsythien, aber auch Küchenschelle und Blausternchen können tatsächlich eine Orientierungshilfe für den ersten Rasenschnitt sein. Allerdings sollte zwischen der Startdüngung und dem ersten Mähen mindestens eine Woche liegen.Wann ist Vertikutieren sinnvoll?Beim Vertikutieren kämmt man Moos und Rasenfilz heraus. Der Rasen wird belüftet. Dazu muss aber auch ein echter Filz vorhanden sein. Dünne Filzschichten können Mikroorganismen im Boden von alleine abbauen. Erst wenn die Schicht mehr als fünf Millimeter misst, braucht der Rasen Hilfe. Um das herauszufinden, sticht man an einer Stelle ein Stück Boden aus und schaut sich die Rasenschicht an.Wie lange muss man nach der ersten Düngung mit dem Vertikutieren warten?Zehn bis 14 Tage sollten dazwischen liegen. Das gibt den Gräsern die Chance, auf die Düngung mit vermehrtem Wachstum zu reagieren. Man muss sich vorstellen, dass die Messer des Vertikutierers den Boden aufritzen, um Moos, abgestorbene Pflanzteile und Mährückstände aus dem Rasen zu holen. Diese Narben sollen die Gräser möglichst schnell wieder schließen.Was kann man gegen kahle Stellen im Rasen tun?Das Frühjahr ist die ideale Zeit, um schadhafte Stellen mit einer Nachsaatrasenmischung auszubessern. Aus dem Profibereich kommt die Idee, Lücken mit einem sogenannten Rasen-Pad schnell zu schließen. Man kann sich die 20 x 20 cm großen Saatplatten wie ein Pflaster vorstellen: Das Pad wird einfach auf die kahle Stelle gelegt, gründlich gewässert und binnen kurzer Zeit ist die "Wunde" wieder grün verheilt. Größere Flächen kann man nach dem gleichen Prinzip schnell und einfach mit Rollrasen reparieren. kfSie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie bitte an garten@volksfreund.deDie für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter volksfreund/garten

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