Gute Chancen bei Früherkennung

Pausenlos waren die vier Mediziner am Weltrheumatag während der Telefonaktion im Volksfreund gefragt. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind das A und O. Hier einige Fragen und Antworten:

Trier. (kat) Ich bin 70 Jahre alt, meine Finger- und Kniegelenke schmerzen. Morgens komme ich nur schwer aus dem Bett und es dauert eine Stunde bis ich auf Touren komme.Linda Haas, Ärztin für Innere Medizin, Schwerpunkt Rheumatologie und Nephrologie, Oberärztin am Brüderkrankenhaus Trier: Von der geschilderten Symptomatik her kommt eine rheumatische Erkrankung in Erwägung. Werden Sie schnellstmöglich bei Ihrem Hausarzt vorstellig, damit Sie je nach Laborwerten zum Rheumatologen überwiesen werden können. Denn je früher die Behandlung beginnt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch eine Heilung oder zumindest eine dauerhafte Besserung der Symptome eintreten kann. Der Krankheitsverlauf ist immer vom Einzelfall abhängig. Ich habe chronischen Muskelkater. Kann das Rheuma sein?Walter Ziese, Arzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Rheumatologie, Trier: Das ist möglich. Suchen Sie dringend Ihren Hausarzt auf, damit die Entzündungswerte im Blut untersucht werden. Danach richtet sich das weitere Vorgehen. Nachdem es mir mit meinem Gelenkrheuma besser ging, habe ich die Medikamente abgesetzt. Jetzt habe ich wieder Beschwerden. Braucht man immer Medikamente?Walter Ziese: Ja, Rheumapatienten brauchen eine dauerhafte Basistherapie mit Medikamenten.Ich habe Rheuma und Diabetes. Wenn ich Cortison nehme, dann entgleist der Zucker. Was kann ich tun?Stefan Weiner, Arzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Rheumatologie und Nephrologie, Chefarzt am Brüderkrankenhaus Trier: Wenn Sie Insulin brauchen, sollten Sie, wenn es möglich ist, auf Cortison verzichten. Sollten Sie jedoch Cortison brauchen, dann ist es wichtig, dass Sie im Krankenhaus unter Beobachtung auf die Therapie eingestellt werden. Ich kann seit einiger Zeit wegen schwerer Arthritis in den Kniegelenken nicht mehr gehen. Ist eine Therapie möglich?Sebastian Fürderer, Arzt für Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie, Wirbelsäulenchirurgie, Trier: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die zerstörten Gelenke durch Endoprothesen zu ersetzen. Gerade bei Rheuma ist dies ein Erfolg versprechender Eingriff.

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