Im Alter gut ernährt

Frankfurt · Dass sich der Körper verändert, ist offensichtlich. Sollte man dann genauso essen wie früher?

 Am besten kochen ältere Menschen mit viel frischem Gemüse. Foto: Michael Bader/Westend61

Am besten kochen ältere Menschen mit viel frischem Gemüse. Foto: Michael Bader/Westend61

Foto: Michael Bader (Westend61)

Frankfurt (dpa) Im Alter verändert sich der Körper nicht nur äußerlich, auch der Stoffwechsel wird langsamer, und der Körper verliert Muskel- und Knochenmasse. Die Essgewohnheiten sollte man dem anpassen. Sonst drohen Übergewicht oder Mangelernährung. Wie viel und was jemand essen sollte, hängt allerdings weniger vom Alter ab als davon, wie aktiv er ist. Pauschale Regeln ließen sich deshalb nicht aufstellen, erklärt Ulrike Grohmann, Oekotrophologin und spezialisiert auf Seniorenernährung. Wer sich sein ganzes Leben lang ausgewogen ernährt, für den ändert sich im Alter wenig. Ein paar Dinge sollte man aber beachten.Wie sieht eine gesunde Ernährung überhaupt aus? Jeder sollte sich vielfältig ernähren. Am besten zieht man Vollkornprodukte denen aus Weißmehl vor, isst zwei Mal pro Woche Fisch oder Fleisch und fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Dabei stets verschiedene Farben berücksichtigen, dann erhält man einen Mix an Nährstoffen. Braucht der Körper im Alter weniger Energie? Der Körper verliert etwa ab dem 50. Lebensjahr ein bis zwei Prozent an Muskelmasse pro Jahr. Damit sinkt der tägliche Grundumsatz eines Mannes von über 65 Jahren um ungefähr 300 Kilokalorien im Vergleich zu einem 25-Jährigen. Das entspricht in etwa der Energie von drei Bananen am Tag. "Da sich ältere Menschen auch weniger bewegen, kann der tägliche Energiebedarf insgesamt um bis zu 600 Kilokalorien verringert sein", sagt Ulrike Grohmann. Wer dann seine gewohnte Ernährung beibehält, wird langfristig an Gewicht zunehmen. "Andererseits benötigt der Körper die gleiche Menge Vitamine und Mineralien. Es sollten daher besonders nährstoffdichte Lebensmittel gegessen werden", rät Grohmann - also Lebensmittel, die im Verhältnis zur Energiemenge besonders viele Vitamine und Mineralien enthalten. Das gilt beispielsweise für ein Vollkornbrot im Vergleich zu einem Toast, genauso wie für eine Avocado verglichen mit einer Salatgurke.Wie erkennt man Mangelernährung? "Während für jüngere Senioren Übergewicht eher ein Thema ist, sind es mit zunehmendem Pflegebedarf Untergewicht und Mangelernährung", sagt Experte Holtorf. Das kann auch Normal- und Übergewichtige betreffen. Sie haben zwar ein normales oder erhöhtes Körpergewicht, sind aber trotzdem nicht mit genügend Nährstoffen versorgt. Mit einem veränderten Stoffwechsel entleert sich auch der Magen langsamer. Gerade sehr alte Menschen, sind deshalb schnell satt. Sie sollten häufig kleinere Portionen essen. "Bei unterernährten Menschen ist hochwertiges Pflanzenöl oder Nussmus eine gute Option, beides ist energie- und nährstoffreich", empfiehlt Holtorf. Zudem solle man älteren Menschen stets genügend Zeit zum Essen geben.Ausreichend trinken - wie schafft man das? Auch ältere Menschen sollten mindestens eineinhalb Liter am Tag trinken, Tee und Kaffee eingeschlossen. "Manchmal hilft es älteren Menschen sich jeden Morgen die komplette Trinkmenge bereit zu stellen, die sie über den Tag trinken sollten. So haben sie einen besseren Überblick", rät Holtorf. Das kann insbesondere hilfreich sein, wenn jemand vergesslich ist. Erinnerungszettel sind dann auch eine Option. Zudem könne man sich an verschiedene Stellen in der Wohnung etwas zu trinken hinstellen, um nicht jedes Mal in die Küche laufen zu müssen.

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