Keine Höhenflüge

Einige Billigflieger sind in letzter Zeit deutlich teurer geworden. Mehr Service gibt es dafür aber nicht. Schnäppchenpreise bieten auf Dauer nur Ryanair, Easyjet und Germanwings. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest, nachzulesen in der August-Ausgabe der Zeitschrift "Test".

Berlin. (td) Der Befund der Stiftung Warentest ist eindeutig: Am billigsten fliegt man mit Ryanair und Easyjet. Von den deutschen Airlines kann gerade noch Germanwings mithalten. Tuifly, Air Berlin und besonders Condor verlangen deutlich mehr für ihre Flugtickets. Früh zu buchen lohnt sich nach wie vor. Besonders bei den Linienfluggesellschaften, denn dort schießen die Preise kurz vor Abflug in die Höhe.Fast 100 Euro mehr pro Ticket

Verglichen mit dem Test vor zwei Jahren haben die Preise bei einigen Gesellschaften stark angezogen. Während Easyjet sein Preisniveau etwa hielt und Germanwings sowie Ryanair sogar etwas billiger wurden, kostet ein Rückflugticket bei drei Gesellschaften heute im Durchschnitt deutlich mehr: Condor plus 87 Euro, Air Berlin plus 76 Euro und Tuifly plus 70 Euro. Billigtickets werden häufig mit unschönen Bedingungen verkauft. Wer zum Beispiel nicht fliegen kann, weil der Arbeitgeber eine Urlaubssperre verhängt hat, schaut meist in die Röhre. Er muss nicht nur Storno bezahlen - Sondertarife sind sogar mit Stornokosten bis zu 100 Prozent erlaubt -, sondern sieht auch die Steuern und Gebühren mitunter nicht wieder.Gebühren müssen erstattet werden

Dabei müssen sie immer zurückgezahlt werden. Einige Fluggesellschaften stecken sich dieses Geld, das häufig mehr als die Hälfte des Ticketpreises ausmacht, dreist ein. Air Berlin, Ryanair, Easyjet und Germanwings behaupten, dass eine Stornierung nicht möglich sei und zahlen nichts zurück. Das ist "mangelhaft" und rechtswidrig. Verbraucherfreundlich sind beim Stornieren nur Condor und British Airways.Wer ein Rückflugticket für 50 Euro bekommt, fragt kaum nach gutem Service. Den bekommt er meist auch nicht. Um die Kosten niedrig zu halten, verzichten die Gesellschaften auf alles, was nicht unbedingt notwendig ist. Bordkarten mit Sitzplatzzuweisung haben die billigsten Anbieter ebenso gestrichen wie oft den bequemen Zugang zum Flugzeug über eine Flugbrücke. Der Sitzabstand in den Maschinen wurde auf ein Minimum reduziert. Bei Easyjet und Ryanair lassen sich zudem die Rückenlehnen nicht mehr verstellen. Die Tester attestierten ihnen zusammen mit Germanwings den schlechtesten Sitzkomfort. Der kostenlose Bordservice wurde dort ebenfalls gestrichen. Air Berlin und Condor bieten dagegen einen guten Service. Dafür sind sie im Durchschnitt mindestens doppelt so teuer wie die anderen Billigairlines. Auch die großen Linienfluggesellschaften außer Iberia haben beim Service mit "gut" abgeschnitten. Günstige Preise gibt es dort jedoch eher selten - und wenn, dann nur bei sehr früher Buchung. Dieser Text entstand in Zussammenarbeit mit der Stiftung Warentest.

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