Kohl hat viel zu bieten

So viel steht fest: Palmkohl wird im nächsten Spätherbst das dekorative Aushängeschild des Küchengartens. Noch muss ich die Grünkohlart auf dem Markt kaufen.

Das werde ich vielleicht auch noch tun, wenn er im eigenen Garten wächst. Denn mit seinen hübschen länglichen, blaugrünen Blättern sieht er bis in den Winter äußerst zierend aus. Das hat man dann von den "zu schade zum Essen"-Pflanzen. Man überlegt dreimal, ob man sie wirklich schon ernten soll. Bis zum ersten Frost, denkt man sich. Daraus wird eine lange kalte Periode. Kein Problem: Das Geniale an Nero de Toscana, so sein lokaler Name - die schon ausgestorben geglaubte Blattkohlsorte wurde nämlich erst in den 1980er Jahren in Hausgärten der Toskana wiederentdeckt - das Geniale also an der Grünkohlvariante ist, dass er nach den ersten Frösten noch süßer schmeckt. Dabei mundet er schon jetzt vorzüglich. Man kocht ihn wie Grünkohl. Aufgewärmt ist er sogar noch leckerer. Während man Grünkohl und Rosenkohl bis in den Winter auf den Beeten stehen lassen kann, müssen Weiß-, Rot- und Spitzkohl sowie Wirsing vor Frostbeginn geerntet werden. Sie vertragen nur kurzfristig Minusgrade. Bei typischem Novemberwetter mit Nebel und Regen saugen sich die Kohlköpfe voll Feuchtigkeit. Resultat: Zur falschen Zeit geerntet, faulen sie später leicht. Wer Kohl zum Einlagern erntet, sollte ihn deshalb aus dem Garten holen, wenn er abgetrocknet ist. Also besser mittags als frühmorgens oder abends. Am besten an einem goldenen Herbsttag. Besonders gut sollen Rot- und Weißkohl lagerfähig sein, wenn man sie an einem Seil hängend, kopfüber in einem kühlen, dunklen Keller lagert. Dekorativer ist vielleicht die im Elsass praktizierte Variante, geerntete Weißkohlköpfe im Frühbeetkasten einzuschlagen und mit Stroh zu bedecken.Sie haben eine Frage? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de Weitere TV-Kolumnen finden Sie auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%> Mein schöner Garten

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