Krankheit dämpft die Reisefreude

Deutschland ist Dauer-Weltmeister beim Reisen. In keinem anderen Land wird so viel Geld für Trips in die Ferne ausgegeben wie hier zu Lande. Krankheiten dämpfen die Reisefreuden beträchtlich.

Trier/Berlin. (td) An vielen Urlaubsorten auf der Welt tummeln sich gefährliche Erreger, die in Deutschland unbekannt sind. Daher empfiehlt es sich für Urlauber, rechtzeitig vor Antritt der Reise Erkundigungen einzuholen, um sich so gut wie möglich gegen Krankheiten am Urlaubsort zu wappnen. Wie man Risiken minimiert, sagt die Stiftung Warentest in der Juniausgabe von test.Mindestens sechs Wochen vor der Reise sollte man sich über die für das jeweilige Urlaubsland empfohlenen Schutzimpfungen erkundigen. Informationen zu den Impfungen gibt die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert Koch Instituts ( www.rki.de) heraus. Auch Ärzte, Apotheken und Tropeninstitute beraten zu Impfungen und anderen Vorbeugemaßnahmen.Die häufigste Tropenkrankheit ist die Malaria, die durch die dämmerungs- und nachtaktive Anophelesmücke übertragen wird. Durchschnittlich schleppen im Jahr 600 Reisende eine Malariainfektion nach Deutschland ein. Es gibt verschiedene Arten der Malaria, die gefährlichste ist die "Malaria tropica". Ignoriert man ihre typischen Anzeichen - Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen - kann sie schon nach wenigen Tagen tödlich enden. Seit 2001 gibt es im deutschsprachigen Raum einheitliche Regelungen zum Umgang mit dem Risiko: Fährt man in ein Gebiet mit hoher Malariagefahr, raten Mediziner dringend zur Prophylaxe. Bereist man eine Region mit mittlerem oder geringem Malariarisiko, reicht es aus, ein Medikament für den Notfall dabeizuhaben. Den sofortigen Arztbesuch bei Malariaverdacht ersetzt das Notfallmittel aber nicht.Die häufigste Reiseerkrankung ist der Durchfall. Etwa jeder dritte Tourist wird in tropischen und subtropischen Regionen von "Montezumas Rache" heimgesucht. Am größten ist die Gefahr in Mexiko, Kenia und Indien. Vorbeugung gegen Reisediarrhö

Kritisch ist dabei vor allem der große Flüssigkeitsverlust. Mit dem Durchfall verliert der Körper Wasser und lebensnotwendige Mineralsalze. Die Erreger der Reisediarrhö werden meist durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser übertragen. Auf Reisen sollte man Risiken daher meiden: Frisches Obst und Gemüse sollten geschält, Wasser immer abgekocht werden.Eine sorgfältig gepackte Reiseapotheke kann viele Beschwerden lindern. Was hin-eingehört, richtet sich vor allem nach der Art der Reise, dem Zielort, der Dauer und den individuellen Bedürfnissen. Generell gilt: Innerhalb Deutschlands oder Mitteleuropas reicht eine kleine Reiseapotheke aus, Ärzte und Apotheken sind in der Nähe. Bei Fernreisen kann man sich nicht sicher sein, die benötigten Mittel am Urlaubsort zu bekommen. Oft gibt es sie dort unter anderen Handelsbezeichnungen. Es sind auch Fälschungen im Umlauf: Vor allem bei Reisen in Dritte-Welt-Länder sollten eventuell benötigte Medikamente hier gekauft und mit auf die Reise genommen werden. {routv} Der Text entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest.

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