Krebs - früh erkennen

Je früher ein Tumor erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen. Fünf Mediziner gaben den TV-Lesern am Telefon wertvolle Tipps zum Thema "Krebs".

Trier. (kat) Hier die wichtigsten Fragen und Antworten: ? Bei mir wurde ein erhöhter grenzwertiger PSA-Wert festgestellt. Hat das mit einer Prostatavergrößerung oder etwa mit Krebszellen zu tun?Prof. Dr. med. Dietmar Neisius, Urologe, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Trier: Ein einmaliger PSA-Wert ist wenig aussagekräftig, es sei denn, ein Tumor konnte ertastet werden. Ansonsten muss der Wert mehrmals im Abstand von etwa drei Monaten kontrolliert werden. Der Verlauf ist entscheidend. Steigt er an, kann dies ein Indikator sein, dass eine Biopsie zum Ausschluss eines Prostatakrebses notwendig ist. ? Welche Anzeichen gibt es, dass mit einem Pigmentmal etwas nicht stimmt? Dr. med. René Pschierer, Hautarzt, Wittlich: Ein schwarzer Hautkrebs ist meist leicht und rechtzeitig zu erkennen. Wenn ein Pigmentmal sich verformt, der Rand unregelmäßig wird, wenn sich Pigmentverfärbungen zeigen oder der Durchmesser eines Mals größer als alle anderen ist, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. ? Nach einer Brustkrebsoperation wurde ich bestrahlt. Da ich einen hormonabhängigen Tumor hatte, werde ich fünf Jahre lang mit einer systemischen antihormonellen Therapie behandelt. Ich bin tumorfrei, muss ich die Aromatasehemmer die nächsten zwei Jahre überhaupt noch nehmen? Dr. med. Susanne Feidicker, Frauenärztin, Brustzentrum am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier: Ja, denn es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass die Fünf-Jahres-Therapie die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor wieder auftritt, deutlich reduziert. Zurzeit wird in Studien untersucht, ob man die Therapie auf zehn Jahre anheben sollte. ? Ich bin 72 Jahre alt und wollte zur Früherkennungsmammographie gehen. Der Arzt sagte mir, dass ich das selbst bezahlen muss. Stimmt das? Priv.-Doz. Dr. med. Günther Sigmund, Radiologe, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier: Ja, das stimmt. Es gibt das sogenannte Mammographie-Screening-Programm, das auf die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen beschränkt ist. ? Ich habe gehört, dass es Firmen gibt, die Tests anbieten, die eine Darmspiegelung ersetzen. Stimmt das?Dr. med. Hans-Peter Laubenstein, Internist - Hämatologie/Onkologie -, Trier: Das ist nicht so. Eine Darmspiegelung hat eine höhere Sensitivität, und gegebenenfalls kann damit eine Therapie verbunden werden. So etwa kann ein Polyp, eine Vorstufe eines Tumors, dann direkt entfernt werden. Ab 55 Jahren steht jedem eine Darmspiegelung als Vorsorge zur Verfügung.

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