Kulinarische Glücklichmacher

Dass Schokolade glücklich machen soll, ist ja mittlerweile nichts Neues mehr. Aber warum ist das eigentlich so? E-Balance-Ernährungsberaterinnen Nina Böllert und Nicole Hoenig gehen dem nach.

Trier. (red) Die Glücklichmacher in unserem Essen haben einen Namen: Tryptophan und Serotonin. Dabei handelt es sich um Eiweißbausteine, sogenannte Aminosäuren. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass depressive Menschen häufig einen niedrigen Serotoninspiegel haben. Tryptophanreiche Lebensmittel können helfen, den Serotoninspiegel zu erhöhen und so die Laune zu verbessern. Der Eiweißbaustein Tryptophan ist besonders in tierischen Eiweißquellen wie Fisch und Milchprodukten zu finden.

Ersatzbefriedigung im Schokoformat

Werden dazu kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Kartoffeln oder Nudeln kombiniert, führt der enthaltene Zucker dazu, dass Tryptophan im Gehirn zu dem "Glückshormon" Serotonin umgewandelt wird. Serotonin hilft dem Gehirn, Impulse von einer Nervenzelle an die andere weiterzuleiten. Folgende Lebensmittel erhöhen den Tryptophan- und Serotoninspiegel: Exotische Früchte wie Ananas und Passionsfrucht, Nüsse, etwa Cashewkerne und Erdnüsse, getrocknete Früchte wie Datteln und Feigen, Weizenkeime, Sojabohnen, Sesam und Sonnenblumenkerne, einige Käsesorten wie Edamer und Emmentaler, Tomaten und Fisch.

Leider macht essen nicht immer nur glücklich. Gerade wenn es uns mal nicht so gut geht, greifen wir gern zu "Trösterchen" aus der Süßigkeitenschublade. Schokolade hilft zwar, unseren Serotoninspiegel zu erhöhen und kann so kurzfristig unsere Laune anheben. Doch meistens lassen sie langfristig den Zeiger der Waage nach oben wandern. Greifen Sie lieber auf andere Möglichkeiten zurück, um Ihre Laune zu verbessern.

Spazieren gehen, Freunde anrufen, ein Wellnesstermin mit der besten Freundin oder regelmäßige sportliche Betätigung heben die Stimmung kurzfristig an. Wer Sport macht und sich bewegt, profitiert ebenfalls von der Serotonin- und Endorphinausschüttung.

Gesellschaftliches Ereignis

Essen ist zudem ein gesellschaftliches Ereignis. In der Familie bieten gemeinsame Mahlzeiten die Möglichkeit, sich auszutauschen und den Kontakt unter den Familienmitgliedern zu pflegen. Verliebte Paare genießen ein Essen bei Kerzenschein, und das gemeinsame Kochen mit Freunden oder dem Partner fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Es muss nicht immer ein 3-Gänge-Menü sein. Eine leckere Gemüseplatte mit Joghurtdip oder ein frischer Salat mit einem Stück Vollkornbaguette machen ebenfalls Spaß. Die passende Dekoration, schöne Musik und entsprechendes Licht lassen das Essen zu einem entspannten und glücklichen Erlebnis werden.

Experten-Chat Heute: Experten- Chat für alle TV-Leser. Haben auch Sie noch Fragen zu diesem Thema? Heute ist von 18 bis 19 Uhr Ernährungsexpertin Katrin Kleinesper (Foto: privat) im Chat für die Volksfreund-Leser zu erreichen unter www.volksfreund.de/abnehmen. Am Montag, 18. Juni, gibt Ernährungsexpertin Nina Böllert von 10 bis 11 Uhr und am Dienstag, 19. Juni, Physiotherapeut Matthias Thoni von 19 bis 20 Uhr Tipps. I

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