Lange Leitung

Schneller ins Internet via DSL. Für viele in der Region ein (Alb)-Traum. In vielen Orten gibt es die modernen Anschlüssen gar nicht oder nur teilweise. Oft kommt es sogar vor, dass in einer Straße nicht alle Häuser einen DSL-Anschluss haben.

Trier. (wie) Schnelles Internet in der Region - ein leidiges Thema. Noch immer schafft es die Telekom nicht, als Inhaber der Leitungen flächendeckend leistungsstarke DSL-Anschlüsse anzubieten. Vor allem Dörfer in der Eifel, auf dem Saargau und im Hunsrück liegen internet-technisch noch hinterm Berg. Die Telekom hat auch wenig Interesse daran, die noch weißen Flecken mit modernen DSL-Anschlüssen zu versorgen. Nur wenn die Kommunen sich an den Kosten beteiligen, werden "dickere" Leitungen verlegt, die dann das schnelle Internet bringen sollen. Doch selbst in den Orten, in denen DSL verfügbar ist, gibt es längst keine 100-prozentige Versorgung. Es kommt häufig vor, dass in der Mitte des Dorfes alle Haushalte schnelle Internetzugänge haben können, in den Randlangen jedoch schauen die Bewohner in die Röhre. Bislang hat die Telekom dies mit der zu geringen Leistungsfähigkeit der Leitungen und der angeblich zu großen Entfernung zwischen Vermittlungsstelle und Hausanschluss begründet. Neuerdings bietet die Telekom allerdings auch in diesen Randgebieten DSL-Anschlüsse an, allerdings trotz geringerer Leistung zum gleichen Preis wie normale DSL-Zugänge. Warum plötzlich die schnelleren Internet-Zugänge auch dort verfügbar sind, wo sie bisher angeblich nicht möglich waren, dafür hat man bei der Telekom keine plausible Erklärung. Vollends verwirrend wird es aber, wenn in einer Straße in einem Haus ein DSL-Anschluss möglich ist, im daneben liegenden aber nicht. Da kommt dann auch die Dame am Kundentelefon des Bonner Konzerns ins Stottern. Das könne nur daran liegen, dass für einen Ort nur eine bestimmte Anzahl von DSL-Anschlüssen zur Verfügung stehe, und wenn dann der Nachbar den neuen Anschluss früher beantragt habe, dann sei das Kontingent eben erschöpft. Eine nochmalige Nachfrage beim Kundenservice, dieses mal schriftlich per Mail, brachte nach ein paar Tagen dann die (noch verwirrendere) Antwort: "Es kommt vor, dass dicht nebeneinanderliegende Häuser oder Straßen an zwei Vermittlungsstellen angeschlossen sind, wodurch vorkommt, dass bei einem bessere DSL-Verfügbarkeit ist als bei dem anderen." Aus technischen Gründen könne nur eine bestimmte Reichweite zwischen der Vermittlungsstelle und dem jeweiligen Anschluss garantiert werden. Sei die Entfernung bei einer Leitung zu groß, werde das DSL-Signal zu stark abgeschwächt. In dem konkreten Fall sei die Anschlussleitung "zu lang". Was die nette Dame von der Telekom aber außer Acht lässt: Die beiden Häuser liegen nicht nur nebeneinander, es handelt sich um ein Doppelhaus, die Telefonleitung kommt "über Land" mit einem Kabel an beide Häuser. Warum die eine Leitung dann länger sein soll als die andere, ist unbegreiflich. Eine Erklärung dafür kann die Telekom nicht liefern.

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