Licht an und am Boden bleiben!

Die Menschen werden immer älter, vielen ist es heute vergönnt, bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden leben zu können. Doch längst ist das eigene Zuhause Unfallort Nummer eins.

 Dr. med. Andreas Junge.Foto: privat

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Nicht wenige Senioren bezahlen ihre Selbstständigkeit über kurz oder lang mit Brüchen oder anderen Verletzungen. So betrifft die Mehrzahl der rund 100 000 hüftgelenksnahen Oberschenkelbrüche ("Schenkelhalsbrüche"), die hierzulande jedes Jahr diagnostiziert werden, Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter. Dabei ließe sich das Unfallrisiko deutlich senken, und oftmals reichen schon simple Maßnahmen aus, um spürbare Effekte zu erzielen. Wer etwa Stolperfallen wie den Teppich im Wohnzimmer oder den Läufer in der Diele verbannt, läuft weniger Gefahr, zu stürzen und sich einen Schenkelhalsbruch oder eine Handgelenksfraktur zuzuziehen. Wer nachts im Dunkeln zur Toilette geht oder auf Stühle und Leitern steigt, um Gardinen ab- oder Bilder aufzuhängen, setzt sich zusätzlicher Gefahr aus. Licht an und auf dem Boden bleiben, sollte die Devise lauten. Allerdings lassen sich auch bei noch so risikobewusstem und verantwortungsvollem Verhalten nicht alle Unfälle im Haushalt vermeiden. Dann kommt es darauf an, dass Unfallopfer rasch die bestmögliche medizinische Hilfe erhalten. Das zertifizierte überregionale Traumazentrum des Trierer Brüderkrankenhauses hält als eines von fünf notfallmedizinischen Zentren des Landes Rheinland-Pfalz zu allen Tages- und Nachtzeiten einen speziell qualifizierten Unfallchirurgen bereit. Patienten profitieren heute überdies von einer Weiterentwicklung der Implantate, mit denen beispielsweise die Versorgung von Frakturen bei osteoporotischen Knochenverhältnissen deutlich verbessert wurde. Schonende Operationsmethoden helfen ebenfalls, die Belastungen für die Patienten so gering wie möglich zu halten. Doch wer bis ins hohe Alter ein Leben ohne Brüche führen möchte, sollte zunächst alles daran setzen, um Stürze zu vermeiden! Denn Verletzungen und Frakturen heilen bei älteren Menschen naturgemäß langsamer als bei jüngeren. Dr. med. Andreas Junge, Chefarzt der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Kolumne alles gesund

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