Mahlzeit

Ein grünes Etikett, die Abbildung eines Blattes und dazu das Wort "Stevia" - das Süßungsmittel wirkt wie eine leichte, gesunde Alternative zum Haushaltszucker. Doch was nach Süße aus der Natur klingt, ist nur einer der vielen Süßstoffe.

 Susanne Umbach.Foto: privat

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Foto: Stefan F. Saemmer (g_mehrw

Häufig wird der seit einigen Jahren zugelassene Süßstoff Steviolglycoside positiv beworben, da er aus einer Pflanze stammt. Er wird jedoch nicht durch das Zermahlen der Blätter, sondern durch aufwendige chemische Verfahren gewonnen. Das hat wenig mit Natürlichkeit zu tun. Zu erkennen ist Stevia auf der Zutatenliste als "Süßstoff Stevioglycoside" oder "Süßstoff E 960". Vorteile gegenüber Lebensmitteln mit anderen kalorienfreien Süßstoffen bieten diese Substanzen nicht. Wegen der dreihundertfachen Süßkraft im Vergleich zum Haushaltszucker werden nur sehr geringe Mengen davon eingesetzt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass die Produkte mit Stevia automatisch zuckerfrei sind. Meist lassen sich in der Zutatenliste noch weitere Süßmacher wie Zucker oder Zuckeraustauschstoffe finden. Das aktuelle Beispiel eines weltbekannten Softdrinks zeigt: Im Vergleich zum roten, koffeinhaltigen Original kann zwar bei der "grünen Variante" gut ein Drittel an Zucker eingespart werden. Trotzdem stecken noch knapp elf Stücke Würfelzucker in einer 0,5-Liter-Flasche des Getränks. Keine gute Voraussetzung für einen idealen Durstlöscher. Generell empfiehlt es sich, möglichst wenig Haushaltszucker und andere Süßmacher zu verzehren. So kann die Geschmacksschwelle für Süßes und das Verlangen danach im Zaum gehalten werden. Susanne Umbach ist Ernährungsreferentin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Fragen an: ernaehrung@volksfreund.de

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