Mahlzeit

Abgepacktes, püriertes Obst im Quetschbeutel - Kinderaugen glänzen, wenn sie die quietschbunten Tüten im Supermarkt oder Bioladen sehen. Dagegen sehen geschnippelte Fruchtstückchen schnell "alt" aus.

 Susanne Umbach.Foto: Privat

Susanne Umbach.Foto: Privat

Foto: Stefan F. Saemmer (g_mehrw

Mal abgesehen vom überflüssigen Müll von Alutüte und Trinkverschluss: Schneidet das Mus aus Apfel, Erdbeere und Co. wenigstens in punkto Nährwerte gut ab? Obst ist gesund - das weiß jedes Kind. Die Frischkost liefert reichlich Vitamine, Ballaststoffe und andere sekundäre Pflanzenstoffe. Das gilt auch für Fruchtbrei, allerdings nur mit Einschränkung: Bei der Verarbeitung und Erhitzung werden wertvolle Inhaltstoffe teilweise zerstört. Das Mus ist von Natur aus recht süß. Allerdings wird der natürliche Zuckergehalt häufig weiter in die Höhe getrieben, etwa durch die Zugaben von "Fruchtsüße". Diese Zutat hört sich erst einmal gesünder an als Zucker. Sie ist aber im Grunde nichts anderes. Es handelt sich um ein Gemisch aus Glukose und Fruktose, das ernährungsphysiologisch dem Kristallzucker gleichzusetzen ist. Schnell stecken in den Tüten bis zu 18 Gramm Zucker pro 100 Gramm - umgerechnet stolze sechs Stück Würfelzucker. Schade, denn Obst wird damit zu einer "Süßigkeit" degradiert. Quetschobst ist also eine süße Alternative für Schokolade - aber kein Ersatz für eine bunte, frische Vielfalt von Apfel bis Zitrusfrucht. Übrigens: Die Verpackungen sind so konzipiert, dass Kinder den Brei aus dem Quetschbeutel nuckeln. Das ist schlecht für Milchzähne, die vom süßen Brei umspült werden. Karies und Bakterien lauern schon. Susanne Umbach ist Ernährungsreferentin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Bei Fragen einfach Mail an: ernaehrung@volksfreund.de Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch auf volksfreund.de/kolumne

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