Mein GARTEN

"Vom Baum schmecken sie am besten", bestätigte mir eine Obstgärtnerin. Sie bezog sich auf Birnen am Spalier.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Für Pflaumen gilt das genauso. Steckt man sie sonnenwarm in den Mund, entfaltet sich ein Aroma, das die Reife eines ganzen Sommers auf der Zunge zergehen lässt. Dieser Sommer zeigte sich nicht immer von seiner schönsten Seite. Daher findet man jetzt häufig Obst, das noch am Baum hängt und fault. Hobbygärtnern bleibt nichts anderes übrig, als betroffene Früchte auszupflücken, oder sie hängen zu lassen - in der Hoffnung, dass sich die Nachbarfrüchte nicht anstecken. Alles was sich leicht vom Baum löst - bei Äpfeln und Birnen mit einer leichten Drehbewegung wird geerntet. Vor allem Tafelbirnen reifen im Haus schnell nach. Entsprechend zügig müssen sie verspeist werden. Deshalb übernehme ich in der Birnensaison eine Gepflogenheit aus dem benachbarten Frankreich: Nach dem Essen wird Käse mit Birnenstücken serviert. Nüsse gehören im Land des savoir-vivre ebenfalls dazu. Die Sammelsaison für Haselnüsse hat bereits begonnen. Die gesammelten Nüsse trocknet man an einem luftigen Ort. Werden sie an einem Regentag oder an einem taubedeckten Morgen aufgelesen, ist es besonders wichtig, sie in den ersten paar Tagen mehrmals zu wenden. Von allen Seiten soll Luft an die Nüsse kommen, damit sie nicht faulen. Ich lege sie auf ein Sieb, das mir ein Schreiner aus einem Holzrahmen zum Kräutertrocknen angefertigt hat. Am besten schmecken die Haselnüsse natürlich frisch unterm Strauch, mit einem Stein aufgeknackt. Es muss ein Relikt aus der Zeit sein, als wir Menschen noch Jäger und Sammler waren. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Dann schreiben Sie uns an garten-volksfreund.de Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" class="more" text="www.volksfreund.de/kolumne"%>

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort