Nicht aufgeben und am Job dranbleiben!

Wer eine Ausbildungsstelle sucht oder bei drohender Arbeitslosigkeit einen neuen Job braucht, kommt nicht umhin, eine Bewerbung zu schreiben. Doch worauf kommt es dabei an? Worauf achten Arbeitgeber vor allem? Tipps für alle, die sich neu orientieren wollen oder müssen.

Wer 20 Jahre lang in einem Beruf gearbeitet hat und plötzlich arbeitslos wird, muss sich schnell neu orientieren. Doch häufig fehlt die Erfahrung darin, sich selbst zu verkaufen und seine Qualifikationen in eine Bewerbung fließen zu lassen. "Viele Bewerber fühlen sich ausgeliefert, wenn sie sich selbst präsentieren müssen", sagt Doris Franzen, Integrationsberaterin und Bewerbungstrainerin bei der Agentur für Arbeit in Trier. Wichtig sei es für Arbeitgeber, auf den ersten Blick aus dem Lebenslauf heraus zu erkennen, was ein Bewerber kann und welche Erfahrungen er mitbringt. "Nicht alles, was ich jemals in meinem Berufsleben gemacht habe, ist wichtig, sondern nur das, was für die jeweilige Stelle relevant ist", sagt sie.Familie & Volksfreund Arbeit


Generell gilt: Bewerbung ist nicht gleich Bewerbung. Denn wie sie gestaltet ist und welche Form - Papier oder online - man wählt, hängt jeweils davon ab, ob es sich um eine Lehrstelle, Arbeitsstelle oder Führungsposition handelt und ob die Bewerbung in der Kreativbranche oder in der Verwaltung abgegeben wird. "Wichtig ist für alle: Die Bewerbung muss sauber, fehlerfrei und ordentlich sein", sagt Franzen und verweist auf einige "Todsünden" (siehe Extra). "Denn auch ein Lagerhelfer wird als Bewerber nur ernst genommen, wenn er seine Unterlagen ordentlich abgibt."
Ob lange in einem Betrieb oder häufiger Stellenwechsel: Laut der Arbeitsagentur ist nicht ersichtlich, welcher Bewerber die besseren Karten hat. Statistisch gesehen sind die deutschen Arbeitnehmer ihren Chefs jedoch besonders treu. Zwei Drittel aller Beschäftigten wechseln laut der Statistik ein- bis fünfmal während ihres Arbeitslebens den Betrieb, europaweit sind es nur 60 Prozent. Was Integrationsberaterin Franzen allerdings feststellt, ist, dass selbst Bewerber mit lückenhaften Lebensläufen oder Gefängniskarrieren "durchaus Chancen bei Arbeitsgebern haben. Aber es ist schwer für sie, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen".
Was alle Bewerber um einen neuen Job fuchst, ist die Ignoranz mancher Arbeitgeber. "Eines der größten Kümmernisse ist die fehlende Rückmeldung auf der Suche nach einem Arbeitsplatz", sagt Doris Franzen. Das treffe sicherlich nicht auf alle Arbeitgeber zu, selbst eine Eingangsbestätigung von Unterlagen werde oft nicht gegeben. Dabei sei es für die Bewerber schwierig herauszufinden, wie sie sich nun verhalten sollen: "Wer nachfragt, kommt sich häufig als Bittsteller vor. Manche Firmen benutzen das Mittel aber auch als Taktik, um zu ermitteln, ob der Bewerber sich überhaupt für eine Stelle interessiert." Deshalb hat die Bewerbungsexpertin einen wichtigen Tipp für alle auf Jobsuche: "Man darf nicht aufgeben, sondern muss dranbleiben. Denn das Selbstwertgefühl ist bei einer Absage schnell angeknackst." Jeder habe besondere Kenntnisse und Fähigkeiten, die es nur gut zu verkaufen gelte.
Erste Anlaufstelle zum Thema Bewerbung ist das Berufsinformationszentrum (Biz) in der Agentur für Arbeit. Hier gibt es eine Themeninsel "Bewerbung", die neben spziellen Computern auch Fachliteratur enthält.
Alle Texte und Linksammlungen zu unseren Themenschwerpunkten im Rahmen von "Familie & Volksfreund" im Internet unter

volksfreund.de/extra

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