Nicht mehr nur des Müllers Lust

Das Wandern ist nicht mehr nur des Müllers Lust. Wer Natur erleben und etwas für seine Gesundheit tun will, schnürt die Wanderschuhe. Der TV beantwortet in Zusammenarbeit mit dem Sportbund Rheinland die wichtigsten Fragen rund um die beliebte Freizeitbeschäftigung.

Trier/Osburg. Das Wandern war lange mit Klischees eines "Alte-Leute-Sports" behaftet. Die Zeiten haben sich geändert. "Das Image des Wanderns hat sich positiv gewandelt. Wandern zählt mit zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten", sagt Ingo Seifert-Rösing vom Deutschen Wanderverband. Warum wird gewandert? "Der größte Teil sind Genuss- und Gelegenheitswanderer”, sagt Rainer Brämer, Vorsitzender des Deutschen Wanderinstituts. In den vergangenen Jahren hätten sich ein paar Millionen Menschen mehr als zuvor zum Wandern bekannt, weil es ihnen Spaß macht. Wer sich mit dem Rucksack aufmacht, suche Erholung und Entspannung sowie naturnahe Wege entlang abwechslungsreicher Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Seit ein paar Jahren immer stärker ausgeprägt sind nach Auskunft des Leiters der Forschungsgruppe Wandern an der Universität Marburg auch Gesundheitsaspekte. Was bringt Wandern für die Gesundheit? "Wandern ermöglicht Bewegung, ohne sich ins Sportdress zwängen zu müssen”, sagt Seifert-Rösing. Wer sich regelmäßig bei Wanderungen bewege - auch ohne Leistungsgedanke - erreiche einen Effekt für das körperliche Wohlbefinden. "Es kommt zu einer Verbesserung der Herz-Kreislaufparameter, der Blutdruck wird reguliert, die Fettverbrennung angekurbelt, und die Lungenwege werden von Schmutzpartikeln befreit. Die Muskelkraft wird verbessert, und damit kommt es zu einer Stabilisierung des aktiven und passiven Bewegungsapparats bei gleichzeitiger Verbesserung der Beweglichkeit”, schreibt der Sportmediziner Dr. Klaus Gerlach in einem Beitrag für "SportInForm”, der Zeitschrift des Landessportbunds Rheinland-Pfalz.Wie plane ich eine Wander-Tour? Vor der Streckenwahl sollten die Fitness sowie die Bedürfnisse der Gruppe aufeinander abgestimmt werden, empfiehlt Seifert-Rösing. Kondition sowie Muskelkraft sind auch bei längeren Abstiegen gefordert, da die Knie stark belastet werden. Eingeplant werden sollten genug Pausen und genügend Pufferzeit vor Einbruch der Dunkelheit. Peter Unkelbach, Wanderfachwart im Turnverband Mittelrhein, nennt als Faustregel 30-minütige Pausen alle ein bis zwei Stunden. Eine Einkehr sollte als Belohnung nach einer Tour dienen. Zur Verpflegung zwischendurch gehören ausreichend Getränke und Snacks. Seifert-Rösing: "Am besten Obst oder Müsliriegel, keine fetten Stullen.” Mögliche Wetterumschwünge sind einzukalkulieren. Die Kleidung sollte funktionell sein, wer Schweißtreibendes vor hat, sollte an Ersatzwäsche zum Wechseln denken. "Strümpfe sollten auf keinen Fall neu sein und eine gute Passform haben”, sagt Gerlach. Die Wanderschuhe müssen stabil sein. Unkelbach: "Unerlässlich sind feste Schuhe, die auch den Knöchel schützen.” Wanderstöcke können Gelenke entlasten. Wichtige weitere Utensilien sind Sonnenschutzmittel, eine Kopfbedeckung, eine Sonnenbrille, ein Erste-Hilfe-Set, eine gute Wanderkarte sowie ein Handy. extra TV-Wandertag: Es wird wieder gewandert! Am Sonntag, 20 Mai, startet um 10.30 Uhr der große TV-Familienwandertag in Osburg, im Trierer Land. Vier reizvolle Wanderstrecken werden ausgeschildert, die Sie entweder in der Gruppe mit einem erfahrenen Wanderführer oder auf eigene Faust erkunden können. Mit einem Info-Pavillon in Osburg vor Ort ist der Sportbund Rheinland. Erich Haag, Wander-Referent im Turnverband Mittelrhein, und Harald Kron, Sportbund-Abteilungsleiter Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport, stehen für Fragen rund ums Wandern bereit. Weitere Infos unter www.volksfreund.de/extra.

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