Perfekter Drink

TRIER. (red) Milch wird von den meisten Menschen täglich getrunken, ob im Kaffee, im Shake oder pur. Aber was ist eigentlich Rohmilch, pasteurisierte, sterilisierte beziehungsweise H-Milch, und wo liegen die Unterschiede? Welches ist die gesündeste Variante? E-Balance-Ernährungsberaterin Katrin Kleinesper gibt Tipps.

 Die Milch ist bei Verbrauchern beliebt. Doch die Erzeuger sind mit den Erlösen nicht zufrieden. Der Preis stößt einigen Milchbauern sauer auf. Foto: dpa

Die Milch ist bei Verbrauchern beliebt. Doch die Erzeuger sind mit den Erlösen nicht zufrieden. Der Preis stößt einigen Milchbauern sauer auf. Foto: dpa

Ein Überblick:Erstens: Rohmilch ist unbehandelt und darf nur am erzeugenden Betrieb verkauft werden.

Zweitens: Pasteurisierte Milch, auch Frischmilch genannt, wird bis zu 30 Sekunden bei etwa 75 Grad Celius erhitzt und dann rasch wieder abgekühlt. Sie hält sich bei plus acht Grad Celius ungefähr fünf bis sechs Tage. Durch die schonende Erhitzung werden Krankheitskeime vermehrungsunfähig und zum Teil auch abgetötet.

Drittens: Ultrahocherhitzte Milch, auch H-Milch genannt, wird für rund drei Sekunden auf 135 Grad Celius erhitzt. Sie ist dadurch praktisch keimfrei und ungeöffnet drei bis sechs Monate bei Zimmertemperatur haltbar. Geöffnet sollte sie im Kühlschrank gelagert werden und möglichst innerhalb von vier Tagen verbraucht werden.

Viertens: Sterilisierte Milch wird in der Flasche bei 121 Grad Celius mindestens drei Minuten erhitzt. Sie hält sich ungeöffnet bis zu einem Jahr.

Pasteurisierte Milch ist gesünder als H-Milch

Milch enthält zwar Vitamin A, D, B-Vitamine und Folsäure, aber besonders wertvoll macht sie der hohe Calciumgehalt. Die meisten Vitamine werden durch den Erhitzungsvorgang nicht wesentlich verringert - nur die hitzeempfindlichen Vitamine B 12 und Folsäure. Durch die Pasteurisierung gehen ungefähr zehn Prozent dieser Vitamine verloren, bei der Ultrahocherhitzten Milch sind es schon bis zu 20 Prozent. Der Calciumgehalt wird durch die Erhitzung nicht beeinflusst. Die Calciumabsorption liegt bei erhitzter wie auch bei Rohmilch bei einem relativ hohen Prozentsatz zwischen 25 und 45 Prozent - im Vergleich zu anderen Nahrungsquellen. Der Tagesbedarf an Calcium liegt zwischen 900 und 1200 Milligramm, je nach Alter. Der Bedarf kann mit einem halben Liter Milch und zwei Scheiben Käse gedeckt werden. Calcium ist wichtig für den Aufbau der Knochen und der Zähne.

Rohmilch ist die natürlichste Form der verschiedenen Milchsorten. Das heißt allerdings in diesem Fall nicht automatisch, dass sie auch gesund oder gesünder ist. Rohmilch enthält Mikroorganismen wie E-Coli, die für Kinder gefährlich sein können, aber auch bei Erwachsenen können sie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Durch das Erhitzen werden die meisten Keime abgetötet. Deshalb muss Rohmilch immer die Kennzeichnung "Rohmilch vor dem Verzehr abkochen" tragen. Milch, die im Supermarkt verkauft wird, ist bereits einem Erhitzungsprozess unterzogen worden.

Katrin Kleinesper, Ernährungsberaterin e-Balance.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort