Prada für die Ohren

Nobel-Mobiltelefonen hinters Display geschaut: Die Stiftung Warentest hat im aktuellen Test schicke Handy-Neuheiten untersucht. Doch nicht alle halten, was ihr Aussehen verspricht, lautet das Fazit der Prüfer.

Berlin. (td) Immer mal wieder gibt es neue Mobiltelefone, die aus der Masse herausragen und Kultstatus erlangen. Unter den 17 Modellen, die die Stiftung Warentest für die Septemberausgabe von "Test" geprüft hat, sind gleich zwei Anwärter auf diese Ehre: Dem Smartphone Nokia N95 haben vor allem Technik-Fans schon lange entgegengefiebert, weil es die neuesten Kommunikations-Techniken in besonders kompakter Form verbinden soll. Das Prada-Handy KE850 von LG richtet sich dagegen eher an modebewusste Mobiltelefonierer, denen edles Design wichtiger ist als lange Listen mit technischen Daten.Wasserscheuer Alleskönner

Für viele vielleicht überraschend: Im Test hängt das Design-Telefon von LG das Alleskönner-Handy von Nokia ganz klar ab. Dabei ist das N95 tatsächlich hervorragend ausgestattet: Neben den vier wichtigsten GSM-Frequenzen funktioniert es auch in UMTS- und in WLAN-Funknetzen und bringt außerdem eine gute 5-Megapixel-Kamera und einen eingebauten GPS-Empfänger zur Satelliten-Navigation mit. Dafür scheitert es am Regentest, bei dem zwei einminütige Regenschauer simuliert werden. Alle Mobiltelefone im Test haben das überlebt, nur nicht das 800 Euro teure N95.Zum Befingern schön

Das LG KE850 Prada von LG setzt weniger auf technische Ausstattung als auf Design. Das meint in diesem Fall aber nicht einfach nur ein ansprechendes Äußeres, sondern auch ein gut durchdachtes und originelles Bedienkonzept: Das Gerät wird fast vollständig über das große berührungs-empfindliche Display gesteuert - und zwar nicht mit einem fummeligen Eingabestift, sondern mit den Fingern. Ob diese intuitive Bedienung allerdings 600 Euro wert ist, bleibt angesichts der nicht sonderlich üppigen Ausstattung wohl Geschmacksache.Auch andere Hersteller setzen zunehmend auf originelles Design, doch nicht immer profitiert davon die Handhabung. Beispiel Samsung SGH-F300: Die Designer haben seine Funktionen auf die beiden Gehäuseseiten verteilt. Auf der Vorderseite hat es eine große Tastatur und ein kleines Display zum Telefonieren, auf der Rückseite ein großes Display und weniger Tasten für Multimedia-Anwendungen. Doch was zunächst als interessantes Konzept erscheint, fängt spätestens dann an zu nerven, wenn man auf dem kleinen Display der Telefonseite SMS-Nachrichten eingeben will.Die Stärken und Schwächen weiterer Handys stehen im aktuellen Test-Heft der Stiftung Warentest. Unter anderem dabei waren folgende Modelle: Das Sony Ericsson W610i mit dem besten Musikspieler im Test, das Nokia E65 als größtes Kommunikations-Talent, das auch einen Regenschauer überlebt, und das Nokia 2626 als "gutes" Einsteiger-Handy. Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Stiftung Warentest.

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