Protest gegen virtuelle Fahrten

Die Autos des Internet-Konzerns Google haben auch in der Region schon für Aufsehen gesorgt. Ein Fahrzeug mit einer hochentwickelten 360-Grad-Kamera auf dem Dach fährt durch die Straßen. Das Gerät schießt Tausende Bilder von Straßen, Häusern, Passanten und Fahrzeugen. Wolfgang Paul, Geschäftsführer von Haus & Grund in Trier kritisiert die Bilderoffensive.

 Auch in Trier hat Google mit der auf dem Auto montierten Kamera Straßenzüge abgefilmt. TV-Foto: Archiv/Miguel Castro

Auch in Trier hat Google mit der auf dem Auto montierten Kamera Straßenzüge abgefilmt. TV-Foto: Archiv/Miguel Castro

Trier. Die Landesregierung hat vor einigen Wochen beschlossen, dass man Google Street View einer juristischen Prüfung unterziehen wolle. Derweil haben schon lange vorher die Fahrzeuge des Internet-Konzerns ganze Straßenzüge auch in der Region Trier visuell dokumentiert, um sie später per Internet jedem Nutzer weltweit zur Verfügung stellen zu können.

Gutes Hilfsmittel für Straftäter



Aber gerade vor einer solchen Entwicklung warnt nun der Verband Haus & Grund in Trier.

Geschäftsführer Wolfgang Paul: "Zu befürchten ist, dass die virtuellen Stadtrundfahrten allen potenziellen Übeltätern helfen können, um seelenruhig Möglichkeiten für Straftaten aller Art auszuspionieren." Die Bilder würden aus einer Höhe von rund 2,50 Metern aufgenommen und zeigten auch den Bereich hinter Mauern und Hecken.

Nach Auffassung von Haus & Grund steht es außer Frage, dass die Google-Fotos das Recht am eigenen Bild beeinträchtigen. Mit ihrer herben Kritik stehen die Haus- und Grundeigentümer nicht alleine. Beistand leisten ihnen auch die Datenschützer.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sei der Meinung, dass es sich bei den digital erfassten Fotos von Gebäude- und Grundstücksansichten, die über Geokoordinaten eindeutig lokalisiert und damit einer Gebäudeadresse und dem Grundstückseigentümer sowie den Bewohnern zugeordnet werden können, in der Regel um personenbezogene Daten handelt, so der Verband.

Widersprüche werden unterstützt



Auch potenzielle Arbeitgeber bekommen mit Street View ein interessantes Recherche-Instrument an die Hand, mit dem sie sich ein umfassenderes Bild von Bewerbern machen können, bemängeln einige Kritiker der Aktion.

Laut Wolfgang Paul unterstützt Haus & Grund Immobilienbesitzer, wenn sie gegen das Vorgehen von Google protestieren wollen.

Muster vom Widerspruchsschreiben gegen die Google-Aktionen können bei Haus & Grund per Fax unter 0651/43527 oder per E-Mail unter haus-u-grund-trier@t-online.de bezogen werden.

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