Der Garten-Butler hatte den Rasen perfekt gemäht. "So ein Mäh-Roboter ist schon etwas Feines", meinten unsere Gastgeber. Meine Tochter war entsetzt. Sie hatte gehört, dass die autonomen Maschinen Igeln gefährlich werden können. Mein Sohn dagegen schien Feuer und Flamme, ob der technischen Neuerung. Das emsige Surren, man könnte es auch nervig nennen, war Musik in seinen Ohren. Vielleicht hatte er auch nur den Chill-Faktor erkannt: Mit einem Mähroboter müsste er nie mehr Rasen mähen. Ich schlug mich auf die Seite der Skeptiker und verwickelte den Herbergsvater in ein Gespräch: Von einem Moosexperten hätte ich gehört, dass durch den ständig kurz gehaltenen Rasen, Moose im Vorteil seien und sich leichter ausbreiten würden als in Rasenflächen, die in regelmäßigen Abständen gemäht werden. Der Mann verteidigte seinen fleißigen Helfer. Das gekappte Gras würde nach unten rieseln, wo es von Bodenorganismen zu Humus, sprich Dünger umgesetzt werde. Nein, über seinen Mulchmäher ließ er nichts kommen. Wenn einer zu viel Moos im Rasen hätte, dann liege das an einem stark verdichteten, staunassen oder zu sauren Boden. Unsere mitgereisten Freunde überlegten bereits, ob das ständig aneckende Gerät etwas für den eigenen Garten wäre. Die Installation würde ein Fachmann übernehmen müssen. Mähroboter orientieren sich an Induktionsschleifen, die das Gerät steuern und verhindern, dass der Mäher aus der vorgesehenen Rasenfläche ausbricht. Schafft euch doch lieber ein Schaf an, meinte meine Tochter. Sie liebt Tiere. Ein Schaf fresse Gras statt Strom, und das ganz selbstständig. Wir hatten es mit klassischen Extrempositionen zu tun. Zum Glück gibt es noch die Kompromisslösung Akku-Mäher. Aber Achtung: Die Laufzeit reicht nur für kleine Rasenflächen.Kathrin HofmeisterSie haben eine Frage ? Schreiben Sie an garten@volksfreund.deTV-Kolumnen finden Sie auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%>Kolumne mein schöner garten