Rund 30 000 Strafanzeigen

Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft (IFPI) versendet derzeit tausendfach Abmahnungen an Computer-Nutzer, in denen sie aufgefordert werden, saftige Bußen für das illegale Herunterladen von Musik aus dem Internet zu bezahlen. Viele Eltern sind geschockt.

Trier. (hw/dpa) Guter Rat ist teuer. Die Verbraucherzentralen können in Fällen von Verstößen gegen das Urheberrecht nicht selbst beraten, weil es sich in allen Fällen immer um eine Einzelberatung handelt. Doch ganz ratlos lassen die Verbraucherschützer ihre Kunden nun doch nicht zurück. Gudrun Hansen von der Verbraucherzentrale in Trier rät den Eltern, sich schon im Vorfeld mit ihren Kindern über die Pro-blematik zu unterhalten. Hilfestellung könne dabei auch eine Internetseite geben, die durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz gefördert wird. Die Seite " www.iRights.info"; sei sowohl für Eltern als auch für Jugendliche ein gutes Portal. Auf der Seite gibt es etwa Hinweise, was illegal ist und was nicht, und welche Unterschiede es beim Download oder Upload von Dateien gibt. Experten raten: {routv} Wer etwa Werke, an denen er nicht die Rechte besitzt - das trifft auf fast alles zu, was man nicht selbst gemacht hat -, in Tausch börsen zur Verfügung stellt, macht sich strafbar. {routv} Völlig legal sei es aber, in Tauschbörsen Inhalte anzubieten, deren Urheber (Bilder, Songs, Texte) man selber ist. {routv} Bei Downloads müsse die Zustimmung des Urhebers vorliegen, etwa durch eine sogenannte freie Lizenz. {routv} In vielen Fällen lässt sich nicht feststellen, ob eine Datei (Musik/Film) "offensichtlich rechtswidrig hergestellt" wurde. Damit ist für den Nutzer nicht offensichtlich, ob er sich strafbar macht, doch das schützt ihn in keinem Fall vor einer späteren Strafverfolgung. Hier setzt die Industrie ihren Kampf gegen Musikpiraterie an: Die Phonoverbände haben sich verstärkt auf das Mittel der Unterlassungserklärung verlegt. Das soll Nutzer vor illegalen Taten abschrecken: "Allein in diesem Jahr haben wir rund 30 000 Strafanzeigen gestellt", sagt IFPI-Sprecher Stefan Michalk.

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