Trotz schlechter Noten zur Lehre

Das Ausbildungsjahr hat gerade begonnen, doch es gibt auch in der Region Trier noch viele Schulabgänger ohne Lehrvertrag. Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit macht nun aber Suchenden Mut. Es gibt eine ganze Reihe von Instrumenten, mit denen dem Nachwuchs auf die Sprünge geholfen werden kann.

Saarbrücken/Trier. Für viele Jugendliche hat in den vergangenen Wochen ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Knapp 3000 Jugendliche in der Region haben ihre berufliche Ausbildung begonnen. Doch auch jetzt gibt es noch rund 600 junge Menschnen, die auf den Ausbildungszug aufspringen wollen. Hilfe gibt es von den Kammern und der Agentur für Arbeit.

Neue Instrumente zur Förderung



Die duale Berufsausbildung ist für die Unternehmen noch immer der mit Abstand wichtigste Weg, ihren zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern. Aus verständlichen Gründen versuchen daher viele, die "besten" Kandidaten für ihr Unternehmen zu gewinnen. Bei dieser Auswahl spielen die Schulnoten eine große Rolle, zum Nachteil der Jugendlichen, deren praktischen Begabungen stärker als ihre theoretischen ausgeprägt sind. Dass auch sie eine Lehre erfolgreich durchlaufen können, haben in den letzten Jahren sehr viele unter Beweis stellen können. Eine Schlüsselrolle fiel dabei fast immer den "ausbildungsbegleitenden Hilfen" zu. Ausbildungsbegleitende Hilfen kommen nach Angaben des Chefs der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Otto-Werner Schade, vor allem Auszubildenden kleinerer und mittlerer Unternehmen zugute.

"Die positiven Erfahrungen mit diesem Förderangebot sollten sich noch mehr Ausbilder zu eigen machen, denn sie können sich dadurch ein zusätzliches Ausbildungspotenzial erschließen. Es ist besser, Jugendlichen eine faire Ausbildungschance zu geben, als ständig über die fehlende Ausbildungsreife zu klagen", sagte Schade.

Neu ist, dass nun auch bereits Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Einstiegsqualifzierungen - betriebliches Praktikum - gefördert werden können. Damit können die schulischen Defizite von Jugendlichen sehr frühzeitig, unter Umständen bereits vor dem eigentlichen Lehrbeginn behoben werden.

Die ausbildungsbegleitenden Hilfen beinhalten zum einen zusätzlichen Stütz unterricht, mit dem Sprach- und Bildungsdefizite der Auszubildenden abgebaut und fachliche Inhalte gefestigt werden. Zum anderen unterstützt eine kontinuierliche sozialpädagogische Begleitung die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen der Auszubildenden. Ausbildungsbegleitende Hilfen ermöglichen die Ausbildung von Jugendlichen mit schulischen Defiziten, denn das Förderangebot kann bei Bedarf während der gesamten Ausbildungszeit genutzt werden. Aber auch späterer Einstieg ist immer dann möglich, wenn ein Scheitern bei Prüfungen und damit ein Lehrabbruch droht. Kosten entstehen weder den Ausbildungsbetrieben noch den teilnehmenden Jugendlichen, denn die Maßnahmen werden von den Agenturen für Arbeit oder den Job-Centern getragen. Sie haben erfahrene Bildungsträger mit dieser Aufgabe betraut. Thomas Mares, Presseprecher bei der Agentur für Arbeit, sieht gute Chancen, mit diesen Instrumenten Jugendlichen beizustehen: "Die berufsbegleitenden Hilfen bieten die Möglichkeit, Jugendlichen, die eine Lehrstelle haben, auf ihrem Ziel zum Abschluss zur Seite zu stehen."

Hier gibt es Hilfe



In Rheinland-Pfalz nahmen in den vergangenen zwölf Monaten 3800 Aspiranten am Förderunterricht teil und wurden von Sozialpädagogen begleitet. Die Agenturen für Arbeit und die Job-Center investierten 6,3 Millionen Euro in in die Lehrlingsausbildung.

Mehr zu den "ausbildungsbegleitenden Hilfen" gibt es im Internet unter www.arbeitsagentur.de.

Jugendliche können ein Gespräch mit dem Berufsberater über die Hotline 01801-555111 vereinbaren. Arbeitgeber können sich unter der Rufnummer 01801-664466 informieren.

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