Verheizen Sie nicht Ihr gutes Geld

Heizen macht – egal ob mit Gas, Öl oder auch Fernwärme – mit rund 75 Prozent den größten Energieverbrauch in allen Privathaushalten aus. Entsprechend hoch ist hier auch das Einsparpotenzial.

Regelmäßig mehrmals täglich lüften, aber nicht Kipp- sondern Stoßlüftung bei ganz geöffnetem Fenster. Im Winter reichen drei Minuten, in der Übergangszeit sind bis zu 15 Minuten für einen kompletten Luftaustausch notwendig. Dabei Thermostatventil am Heizkörper schließen. Ein Grad Temperaturabsenkung im Haus senkt den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent, daher ist es wichtig, die Räume entsprechend der Nutzung zu temperieren: Bäder etwa auf 20 bis 22 Grad bei Benutzung, Wohnräume auf 20 bis 21 Grad, Schlafräume und Küche auf allenfalls 17 bis 19 Grad und Flure auf 17 Grad. Drehen Sie die Temperatur in der Nacht zum Schlafen herunter (mindestens auf 12 Grad Raumtemperatur). Spart zehn Prozent Heizkosten. Die Türen zu kälteren Räumen sollten geschlossen bleiben, um Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden. Dichtungsbänder an undichten Fensterrahmen sorgen mit wenig Kostenaufwand für eine spürbare Energieeinsparung und Reduzierung von Zugerscheinungen. Dies gilt auch für alte, undichte Rolladenkästen. Heizkörper und Thermostatventile nicht durch Möbel verstellen, um die Wärmeabgabe nicht zu behindern. Lassen Sie die Räume, auch wenn Sie im Urlaub sind, nie vollkommen abkühlen. Eine ältere Heizungspumpe sollte auf die niedrigste Stufe eingestellt werden oder gegen eine differenzdruckgesteuerte Pumpe ausgetauscht werden. Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage kann im Einzelfall (auch nachträglich) bei einer nicht optimierten Anlage zu einer Einsparung von etwa zehn Prozent führen. Jeder Millimeter Ruß auf den Heizflächen eines Ölkessels erhöht den Heizölverbrauch um bis zu fünf Prozent. Darum ist eine regelmäßige Wartung und Reinigung empfehlenswert. Grundsätzlich nicht nur den Brenner sondern den kompletten Heizkessel austauschen. Energieeinsparungen zwischen 10 und 20 Prozent sind dadurch möglich. Die Dämmung von Heizungsrohren und Armaturen im Keller ist sehr wichtig. Ein ungedämmtes Stahlrohr gibt bei 15 Grad Umgebungstemperatur pro Meter 200 Kilowattstunden ungenutzte Wärme im Jahr ab. Die Kosten für die Dämmung liegen etwa bei zehn Euro pro Meter. Dämmung der untersten Geschossdecke zum unbeheizten Keller und Dämmung der obersten Geschossdecke zum unbeheizten Dachraum. Außenwanddämmung mit Hilfe eines Wärmedämmverbundsystems mit zehn bis zwölf Zentimetern dicken Dämmplatten aus Polystyrol oder Mineralfaser. Komplette Dachdämmung im Rahmen eines Dachausbaus. Dabei wird Dämmstoff in Bahnen (16 bis 20 Zentimeter dick) zwischen, beziehungsweise unter die Sparren gepackt. Wichtig ist hier der bauphysikalisch richtige Aufbau. Mit Hilfe einer Solaranlage kann können zusätzlich rund 50 Prozent des Energieverbrauchs für die Warmwasserbereitung eingespart werden. Die Warmwasserbereitung sollte möglichst immer zentral über den Heizkessel erfolgen. Nur in Ausnahmefällen bei sehr geringem Warmwasserverbrauch lohnt sich eine dezentrale Warmwasserbereitung mit Hilfe von Durchlauferhitzern.(hw)

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