Wackelig geboren und kaum dazugelernt

Auf reichlich alte Bekannte stieß die Stiftung Warentest bei ihrer Überprüfung von Kinderhochstühlen - sowohl auf dem Siegerpodest als auch in der Fehlerliste. Vor allem bei der Sicherheit stellten die Tester Mängel fest.

Trier. (td) Der Testsieger unter den 16 Kinderhochstühlen ist ein alter Bekannter: Stokke Tripp Trapp. Die Konkurrenz hat jedoch aufgeholt. "Mangelhaft" in der Sicherheit heisst es nur noch für das Billigmodell von Jedynak Kinderwelt. Siebenmal gab die Stiftung Warentest in Sachen Sicherheit allerdings nur die Note "ausreichend".Risikofaktor Rollen

Probleme machte zum einen, dass einige Stühle in Extremfällen immer noch kippen können, nämlich dann, wenn beispielsweise ein Geschwisterkind von unten an der Tischplatte zerrt. Die zweite große Gefahr ist das Durchrutschen, wenn das Kind im Stuhl ein Bein zum anderen hinüberzieht. Schrittgurte oder ähnliche Hindernisse zwischen den Baby-Beinen können das verhindern. Relativ enge Sitzverhältnisse im Stuhl sind ebenfalls wichtig, auch wenn sie das Hineinsetzen und Herausheben aus dem Stuhl erschweren.Ein Risiko sind auch vier Rollen an den Stuhlbeinen, selbst wenn man sie - wie beim Hauck Zoomy - feststellen kann. Vergisst man es, können andere Kinder solch einen mobilen Hochstuhl mal eben zum Herd oder zur Treppe schieben.Einige Hersteller haben sich neue Probleme ins Haus geholt. Im Lack der traditionellen Tisch-Stuhl-Kombination von Storchenmühle und dem baugleichen Recaro zum Beispiel stecken gefährliche Weichmacher, ebenso im Sitzbezug von Jedynak Babywelt. Auch bei Roba Sit Up Plus fand die Stiftung Warentest Schadstoffe.Mitwachsende Stühle

In einen Hochstuhl gehören Babys erst, wenn sie sitzen können. Das ist meist mit acht oder neun Monaten der Fall. Am längsten Freude bereiten die mitwachsenden Stühle, sie sind noch bis weit in die Schulzeit hinein nutzbar, wenn man die Babysicherungen entfernt hat. Sie ließen sich im Test auch am besten größengerecht anpassen. Weniger verstellbar sind die Tisch-Stuhl-Kombinationen. Bei ihnen trohnt ein Stuhl auf einem Tisch. Das scheint praktisch, weil man beide Teile auch nebeneinander auf den Boden stellen kann. Dann haben die Kinder einen kleinen Tisch mit passendem Stuhl daran. Nur: Richtig gut können sie dort selten sitzen, die Kombinationen lassen sich bei Fußabstützung und Rückenlehnen dem schnell wachsenden Nachwuchs nicht so gut anpassenSchalensitze oft unpraktisch

Schon ab fünf Monaten können Eltern ihren Nachwuchs in Schalensitzen unterbringen - ähnlich wie in Autokindersitzen. Diese Sitze sind in der Höhe verstellbar und lassen sich nach hinten neigen. Dann liegen die Minis aber schon fast. Allerdings sind auch die Verstell-Möglichkeiten eingeschränkt, länger als bis etwa dreieinhalb Jahre passen sie kaum. Gar nicht verstellen ließ sich der Ikea Gulliver, in den die Kinder auch nur bis etwa zwei Jahre passen. Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort