Weil sauber nicht gleich sauber ist…

Autofahren im Winter: Das bedeutet nicht nur jede Menge Schnee und Eis, viel Schaufeln und Kratzen, sondern auch Tonnen von Salz, Dreck und Split für den fahrbaren Untersatz. Die richtige Instandhaltung des Autos im Winter ist jedoch keine Wissenschaft, wenn man ein paar Tipps beherzigt.

Trier. "Waschanlage geöffnet, Winterbetrieb." Bei Minus-Temperaturen und einem kritischen Blick auf das eigene Fahrzeug eigentlich eine recht Vertrauen erweckende Mitteilung, sollte man meinen. Doch nicht überall, wo Service drauf steht, ist auch Service drin, und mancher Fehler kann zu "gesalzenen" Preisen führen, wenn es darum geht, ihn später zu beseitigen. Das regelmäßige Fahren des Autos durch die Waschanlage sorgt zwar dafür, dass Schmutz auch an unzugänglichen Stellen entfernt und Rostfraß durch Streusalz verhindert werden. Doch das Auto kann bei einer maschinellen Reinigung auch beschädigt werden. Worauf also achten, um teure Reparaturen oder langwierige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden? Eine Waschanlage sollte Vertrauen erweckend aussehen. Der ordentliche optische Gesamteindruck zeugt meist davon, dass die Anlage technisch gepflegt ist. Bei einer Wäsche werden unterschiedliche Materialien wie Bürsten, Textilgewebe oder Schaumstoffe verwendet. Je nach Materialbeschaffenheit wird der Fahrzeuglack stark beansprucht, was zu Kratzern führen kann. Bei starker Verschmutzung sollte man unbedingt eine Vorwäsche vornehmen, da fest sitzender grober Dreck beim Reinigen wie Schmirgelpapier wirkt.Nach der Wäsche Wagen untersuchen

Die Experten der bundesweiten Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher KFZ-Sachverständiger (KÜS) in Losheim/Saar empfehlen außerdem, sich vorher zu vergewissern, ob die Spiegel eingeklappt und die Antenne eingefahren sind. Außerdem sollten Spoiler, Scheinwerfer und Zierleisten vor dem Waschgang auf ihren festen Halt überprüft werden.Nach der Wäsche sollte das Auto genau inspiziert werden. Bei Lackbeschädigungen oder abgerissenen Scheibenwischern sofort das Service-Personal informieren. Bestreiten diese, dass der Schaden durch den Waschvorgang entstanden ist, liegt die Beweispflicht beim Fahrzeughalter. Deshalb empfiehlt es sich, etwaige Problemstellen am Auto zu fotografieren.Auf jeden Fall müssen nach der Wäsche die Scheiben von den Konservierungs-Rückständen befreit werden, da ansonsten beim nächsten Regen schlechte Sicht droht. Ein rundum freies Sichtfeld sowie saubere und einwandfrei funktionierende Leucht- und Signalanlagen sind nach Aussage der KÜS-Experten im Winter ohnehin unbedingt erforderlich. Beachten sollte man auch, dass wegen der Waschmittelzusätze und der Feuchtigkeit die Bremswirkung nach dem Waschen zunächst etwas eingeschränkt ist.

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