Weniger ist besser als nichts

Stavenhagen · Zähne putzen bei Kindern: Die wichtigsten Tipps für genervte Eltern.

Stavenhagen (dpa) Ab dem ersten Milchzahn putzen, die richtige Zahnpasta verwenden und das Kind währenddessen mit Liedern oder Spielchen animieren. So weit, so gut. In der Praxis läuft es meist anders. Professor Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, gibt Tipps: Was ist besser: Elektrische Zahnbürste oder Handzahnbürste? Pauschal lässt sich das nicht sagen, es gibt keine Untersuchungen dazu, was besser ist. Oft finden kleine Kinder eine elektrische Zahnbürste spannender, so dass sie sich leichter zum Putzen bewegen lassen. Nachteil: Mit der elektrischen Bürste lernen Kinder weniger schnell, die richtigen Putzbewegungen auszuführen. Gut ist deshalb, wenn Eltern ihnen abwechselnd Hand- oder elektrische Zahnbürste geben. Worauf sollte man bei der Kinderzahnpasta achten? Darauf, dass für Kinder bis sechs Jahre der Fluoridanteil bei maximal 500 ppm (parts per million) liegt. Nachlesen lässt sich das hinten auf der Verpackung. Ab sechs Jahren brauchen Kinder dann keine eigene Zahnpasta mehr, sie können die der Erwachsenen mitbenutzen. Welche Tricks funktionieren? Eltern können auf den Gewöhnungseffekt hoffen. Irgendwann ist das Zähneputzen so ritualisiert, dass es dazugehört. Bis dahin können es Eltern mit einem kleinen Spiegel probieren, in dem sich die Kinder beobachten. "Gut ist auch, wenn die Kinder und Erwachsene gemeinsam putzen." Und auch, wenn das Putzen der ersten Milchzähne recht kurz ausfällt: Weniger ist besser als nichts. "Wichtig ist, dass Fluorid an die Milchzähne kommt." Muss man schon mit Kleinkindern zum Zahnarzt? Sinnvoll wäre es. Zum einen, um Schäden am Zahn früh zu bemerken: "Etwa 15 Prozent der Kleinkinder haben frühkindlichen Karies." Ausgelöst wird er oft durch süße und säurehaltige Getränke in der Flasche. Zum anderen ist es gut, Kinder so früh wie möglich mit der Prozedur vertraut zu machen. Es schadet deshalb nicht, schon bei den ersten Milchzähnen zum Zahnarzt zu gehen.

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