Trier. (kat) Viele Anrufer nutzten die Möglichkeit, beim TV-Erziehungstelefon Rat zu finden. Im Folgenden die wichtigsten Fragen und Antworten: Ich weiß nicht mehr weiter. Meine 14-jährige pubertierende Tochter macht nichts mehr für die Schule, sie bleibt über Nacht einfach weg, ihre Freunde kenne ich nicht, und sie wird sofort laut, wenn ich sie anspreche.Ludger Brünette, Erziehungs-, Familien- und Lebensberatungsstelle Trier: Pubertät bedeutet Ablösung, sich selbstständig machen. Fragen, die Eltern häufig stellen, sind, wie viel Einfluss sie noch haben und wie sie mit ihrem Kind im Gespräch bleiben können. Zum einen sollten Kinder an Vereinbarungen beteiligt werden. Das heißt, auch die Meinung des Kindes zu bestimmten Themen zu hören. Zum anderen sollten die Kinder auch wissen, wo die Grenzen sind. Nehmen Sie deutlich Stellung zu Themen wie etwa, wann die Tochter zu Hause sein muss. Wenn Sie mit Ihrem Kind wieder ins Gespräch kommen wollen, ist es wichtig, aus der Vorwurfshaltung herauszugehen. Ebenso ist es ratsam, dass Sie während Gesprächen ruhig und gelassen bleiben. Auch das Mitteilen Ihrer Gefühle, dass Sie sich beispielsweise ärgern, wenn sie unpünktlich ist, können einen Kontakt herstellen. Um zu erfahren, mit wem die Tochter ihre Zeit verbringt, können Sie ihre Freunde doch einmal einladen. Ich habe den Verdacht, dass unser Sohn Drogen nimmt. Er ist irgendwie wesensverändert, ignoriert Verbote, und seine Leistungen in der Schule sind mittlerweile sehr schlecht. Mit uns spricht er nicht mehr.Lisa Feils-Endres, Erziehungs-, Familien- und Lebensberatungsstelle Bitburg: Suchen Sie eine Drogenberatung auf. Es kann sein, dass nichts hinter Ihren Vermutungen steckt. Überdenken Sie noch einmal, wo Sie Ihren Sohn schützen müssen und wo Sie ihn auch gehen lassen müssen. Eine weitere Möglichkeit ist, mit den Müttern der anderen Kinder und der Schule zu sprechen. Es kann einfach nur eine Phase sein, aber auch ein Indiz, dass er auf dem Weg ist, abzurutschen. Prüfen Sie nach, ob es im Alltag Situationen gibt, in denen ein problemloser Kontakt zwischen Ihnen und Ihrem Sohn besteht. Das wäre der allerbeste Weg, wieder Zugang zu Ihrem Kind zu finden. Mein Enkel trotzt und schlägt mich. Ich habe ihm jetzt öfters auf die Hand geschlagen. Ist das in Ordnung?Lisa Feils-Endres: Nein. Schläge gehören nicht in die Erziehung, da sie körperlichen und seelischen Schaden anrichten. In dem Moment, in dem Sie ihm auf die Hand schlagen, leben Sie genau das vor, was Sie ihm vorwerfen. Gehen Sie auf Kinderhöhe, halten Sie Augenkontakt und sagen Sie bestimmt, dass Sie nicht möchten, dass er Sie schlägt. Eine andere Methode kann sein, sein Verhalten zu ignorieren. Wichtig ist, keinen Machtkampf zu beginnen, klare Grenzen zu setzen und auch den Humor nicht zu vergessen.